Präsident Obama trifft den Nagel auf den Kopf (*):
„Wenn einige Leute fragen, warum ich sein Vorleben bei Bain hinterfrage, lautet das Argument, das ich vortrage, dass es Ihr Job ist, wenn Sie ein Kopf einer grosse privaten Equity-Firma oder eines Hedge Funds sind, Geld zu verdienen. Es hat mit der Schaffung von Arbeitsplätzen nichts zu tun. Es geht nicht einmal um ein erfolgreiches Geschäft: es gilt sicherzustellen, dass Sie die Erträge für Ihre Investoren maximieren. Nun ist das angemessen. Das ist Teil des American Way. Das ist Teil des Systems. Aber es qualifiziert Sie nicht unbedingt, die Wirtschaft als Ganzes für sich in Anspruch zu nehmen, weil es meine Arbeit als Präsident ist, an die Arbeiter zu denken. Mein Job ist, über die Gemeinden nachzudenken, wo die Arbeitsplätze ausgelagert (outsourcing) werden“.
Ein
Land ist nicht ein Unternehmen, fügt Paul
Krugman in seinem Blog hinzu. Und ein Land ist bestimmt nicht eine private Equity-Firma.
Der
Punkt ist, dass Mitt Romney für das
Präsidentenamt ausschliesslich auf der Grundlage seines Business-Erfolgs
kandidiert. „In einer besseren Welt würde er sich um das Amt aufgrund seiner
erfolgreichen Gesundheitsreform bewerben, aber er verurteilt nun die erzielte Leistung
im Gesundheitswesen“, hebt Krugman hervor.
In
einer besseren Welt könnte Romney tatsächlich auf der Grundlage irgendeiner Art
von kohärenten politischen Ideen für die Präsidentschaft kandidieren. Aber er
offeriert stattdessen nichts anderes als eine Mischung aus Steuersenkungen für
die Reichen und Sozialhilfe-Kürzungen für die Mittelschicht und zwar so extrem,
dass die Fokusgruppen sich weigern, daran zu glauben, dass es sich dabei um
seine tatsächlichen Vorhaben handelt, beschreibt der an der University of Princeton lehrende
Wirtschaftsprofessor.
Es
ist m.a.W. ein völliger Blödsinn, von z.B. „Deutschland AG“ und/oder „Schweiz
AG“ zu reden. Es ist ein fataler Fehler, in der aktuellen Debatte in
Deutschland zur Lösung der anhaltenden wirtschaftlichen Probleme um die
Eurozone den Metapher „die schwäbische Hausfrau“ heranzuziehen.
Die
wirtschaftliche Idealvorstellung eines privaten Haushaltes deckt sich nicht mit
der einer gesamten Volkswirtschaft. BWL ist nicht gleich VWL.
Einzelwirtschaftliche Rationalität stimmt mit
gesamtwirtschaftlicher Rationalität nicht überein.
Man denke an das Sparparadoxon (paradox of thrift).
(*)
Meine
freie Übersetzung aus dem Englischen. Das Original ist hier zu lesen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen