Paul Krugman bedauert es in seinem Blog noch einmal in einem
Nachtrag zum Disput
mit Jeffrey Sachs, dass Sachs es eigentlich besser wüsste,
aber leider zum Chor der Menschen beitrete, die die keynesianische Ideen als
roh und „allzu einfach“ anprangern.
„Nein,
sie sind es nicht – sie sind (relativ) einfach, was überhaupt nicht dasselbe
bedeutet“, hebt Krugman hervor.
Das
IS-LM Modell, welches zu dem, war
er über Makroökonomie geschrieben habe, zugrunde liege, sei ziemlich einfach,
einkochend zu zwei sich kreuzenden Kurven“. Es lässt eine Menge an Einzelheiten
aussen vor, insbesondere was die Verschuldung und den Finanzsektor betrifft,
was wichtig sein kann, weshalb Krugman mit Gauti Eggertsson an Modellen
arbeite, die einiges davon hinein beziehen. Aber es ist eine sehr anspruchsvolle
Form der Einfachheit, wie die törichten Dinge, die die Leute, die
das IS-LM nicht verstehen, sagen, aufzeigen.
Insbesondere
liefert dieses einfache Modell einen Einblick, welcher im Grunde genommen von
jedermann, der das Modell nicht kennt, vermisst wird: die Regeln ändern sich
drastisch, wenn die Wirtschaft auf die Nullgrenze zusteuert.
„Und
die Einfachheit ist eigentlich ein wesentlicher Bestandteil der Einsicht. Wenn
Sie daran nicht hart arbeiten, um Ihre Konzepte in einem so einfach wie
möglichen Modell auszudrücken, werden Sie am Ende allzu oft eine viel gröbere
(um nicht zu sagen verwirrte) Sicht der Welt haben als wenn Sie versuchen
würden, das Wesentliche der Geschichte mitzubekommen“, so Krugman. Deshalb ist
„vereinfachen, vereinfachen“ ein wichtiger Teil seines Forschungs-Credo, wie der an der University of Princeton lehrende
Wirtschaftsprofessor darlegt.
PS:
Krugman
hat die folgenden Regeln für die Forschung:
(1) Listen to the Gentiles: auf die Heiden hören, d.h. darauf
achten, was intelligente Menschen sagen, auch wenn sie nicht Ihre Gewohnheiten
teilen oder Ihre analytische Sprache sprechen.
(2) Question the question: Fragen hinterfragen, d.h. solange
Sie „System“ Fragen stellen wie Wohlfahrt und Welteinkommen verteilt sind, ist
es möglich, ein sehr einfaches und hübsches Modell zu schaffen.
(3) Dare to be silly: sich trauen, etwas zu tun, was
albern wirken kann, d.h. kreative Albernheit.
(4) Simplify, simplify: vereinfachen, vereinfachen, d.h. die
Aufforderung, zu wagen, albern zu sein, ist keine Lizenz, undiszipliniert zu
sein. In der Tat erfordert innovative Theorie viel mehr geistige Disziplin als
an einer guten etablierten Literatur zu arbeiten. Was wirklich sehr schwer ist,
auf Kurs zu bleiben, da das Gelände fremd ist, und es ist all zu einfach, sich
in einem Kreis zu verlaufen.
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