Donnerstag, 24. März 2011

Türkische Zentralbank hebt Mindestreservesätze kräftig an

Die türkische Zentralbank (CBT) hat gestern den Zielsatz für eine Woche  (one-week repo rate) bei 6,25% unverändert belassen. Zudem bleiben der Satz für die Tagesgeldeinlagen (overnight borrowing rate)  auf 1,50% und der Tagesgeldausleihsatz (overnight lending rate) auf 9,0% unverändert. Die CBT hat ferner auch den Satz für Kreditfazilitäten für Primärhändler (via Repo-Geschäfte) bei 8,0% nicht angefasst.

Die türkische Zentralbank hat jedoch die Mindesreservesätze (RRR: required reserve ratio) wesentlich erhöht:

Für Sichteinlagen bis zu einem Monat: von 10% auf 15%
Für Sichteinlagen 1 bis 3 Monate: von 9% auf 13%
Für Sichteinlagen 3 bis 6 Monate: von 7% auf 9%.


Türkei: Benchmark Anleihe (2 Jahre), Graph: Bloomberg.com

Die CBT, die im Dezember angefangen hat, die RRR zu erhöhen, will damit das Kreditwachstum signifikant abbremsen. Die Anforderungen werden erst ab dem 15. April Gültigkeit erlangen. Der RRR-Entscheid bedeutet jedoch einen höchst restriktiven geldpolitischen Kurs. Die CBT wird damit nach eigenen Angaben dem Markt rund 19,10 Mrd. TRY (ca. 12,27 Mrd. US-Dollar) Überschussliquidität entziehen.




Die Rendite der türkischen Benchmark-Anleihen mit 2 Jahren Laufzeit legten in Reaktion darauf um 36 Basispunkte auf 8,95% zu. Das entspricht dem höchsten Anstieg seit dem Oktober 2009. Der Aktienmarkt reagierte mit Kursverlusten: Der Istanbuler Börse „ISE National 100-Index“ fiel um 2,2% auf 63'719 Zähler zurück.

Die türkische Zentralbank dürfte vorerst abwarten, um die Reaktion des Marktes zu beobachten, bevor sie ihren geldpolitischen Kurs überdenkt. Die Inflation dürfte in den kommenden Monaten angesichts des Preisanstiegs für Nahrungsmittel und Energie etwas zulegen.

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