Die Fed steht unter Druck. Die US-Notenbank wird im Sog der Finanzmarktkrise ständig kritisiert, was sie macht und was sie nicht macht. Vor diesem Hintergrund will Ezra Klein von Christina Romer wissen, was sie sich wünscht, dass die Fed unternimmt. Die ehemalige Wirtschaftsberaterin des US-Präsidenten Obama hat kürzlich die US-Notenbank ernsthaft getadelt, nicht viel zu tun. Frau Romer sagt nun im Interview mit The Washington Post, dass sie an der Uni in diesem Semester die makroökonomische Politik aus der Depression lehrt. Was sie zum Lesen vorgelegt habe, sei eine Forschungsarbeit von Ben Bernanke aus dem Jahr 2002, worin der Fed-Präsident die selbst verursachten Lähmungen der japanischen Wirtschaft analysiert. Romer wünsche sich, dass Bernanke seine Arbeit heute wieder lese. Denn es sei eine Schande, eine weitere Runde der mengemässigen Lockerung der Geldpolitik (QE: quantitative easing) einzuführen und das Ganze mit einem Datum festzulegen. „Warum nicht damit weiterfahren, bis die Wirtschaft sich erholt hat?“, bemerkt die an der University of California, Berkeley lehrende Wirtschaftsprofessorin.
Auf diese Weise erziele man die wirklichen Erwartungseffekte, so Romer. Sie hätte die QE-Politik viel grösser gestaltet. „Wenn Sie auf die Fed Futures-Märkte schauen, stelllen Sie fest, dass die Leute mit einer früheren Zinserhöhung rechnen als die Wahrscheinlichkeit, mit der die Fed die Zinsen erhöhen dürfte, legt sie dar. Romer denke daher, dass mit der Kommunikationspolitik der Fed etwas nicht stimme. „Die US-Notenbanker könnten sagen: wir wollen die Zinsen bis zum Datum X nicht erhöhen“.
Das wären zwei konkrete Dinge, die zu tun, nicht schwierig wäre, schildert Romer. Die Fed könnte viel radikaler zu eine price-level target (Preisniveau-Steuerung) wechseln, was eine höhere Inflation zulassen würde als eine Zielmarke von ein paar Jahren, um die letzten paar Jahre auszugleichen, als die Inflation niedriger gewesen war als der Zielwert, schlägt Romer vor.
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