Mittwoch, 30. März 2011

Energiepreise lasten auf Verbraucherausgaben

Steigende Energiepreise fordern ihren Tribut. Diese Entwicklung ist an den Ausgaben des persönlichen Verbrauchs (PCE: personal consumption expenditures) zu beobachten. Nachdem das Bureau of Economics Analysis (BEA) am Montag die Details zu PCE-Daten für den Monat Februar veröffentlicht hat, hat Menzie Chinn seine damit zusammenhängende Abbildung aktualisiert und präsentiert sie nun in seinem Blog. Wie leicht zu sehen ist, ist der Anteil der Energie bei den amerikanischen Haushalten nicht unwesentlich. Der  Ausgabenanteil von 6% markiert den Punkt, an dem der persönliche Verbrauch vor ein paar Jahren begonnen hat, Reaktion zu zeigen. Der Anteil im Februar mit genau 5,98% verbucht den höchsten Wert seit Oktober 2008. Für ärmere Haushalte stellt der Energie-Anteil einen deutlich höheren prozentualen Anteil im persönlichen Budget dar.


Energie-Anteil am persönlichen Verbrauch (Daten aus BEA), Graph: Prof. Menzie Chinn in Econbrowser

Kein Wunder, dass die Gesamtausgaben für andere Posten sich verlangsamen, bemerkt Chinn. Die realen Ausgaben des persönlichen Verbrauchs sind im Februar jährlich um 3% gestiegen, nachdem sie im Januar leicht gesunken sind. Das bedeutet, dass die realen Konsumausgaben im I. Quartal 2011 nur mit einer jährlichen Rate von 1,4% gewachsen sind, hält der an der University of Wisconsin lehrende Wirtschaftsprofessor fest. Das ist weniger als die Mehrzahl der Analysten erwartet hat.

PS: Die PCE-Kennzahl (Ausgaben des persönlichen Verbrauchs) ist der entscheidende Indikator für den Privatkonsum. Sie bildet den grössten Bestandteil des BIP. Veränderungen im privaten Verbrauch haben daher einen massgeblichen Einfluss auf die konjunkturelle Entwicklung. Verbraucher können ihre Einkommen entweder ausgeben oder sie sparen sie. Ein durchschnittlicher Haushalt gibt in den USA rund 95 Cent jeden verdienten US-Dollars aus. Der Privatkonsum macht rund zwei Drittel der wirtschaftlichen Aktivität aus. Bei privatem Verbrauch fallen folgende Produktkategorien ins Gewicht: Gebrauchsgüter, Konsumgüter und Dienstleistungen. Mehr dazu in Bernard Baumohl: „Die Geheimnisse der Wirtschaftsindikatoren“, FinanzBuch Verlag.

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