Mittwoch, 23. März 2011

Kosten für Nahrungsmittel und Energie

Steigende Nahrungsmittel- und Energiepreise wecken seit geraumer Zeit grosse Aufmerksamkeit in der Öffentlichkeit. Die Ausgaben für Nahrungsmittel und Energie machen 44,1% des Einkommens (nach Abzug der Steuern) der Haushalte in der untersten 20% der Einkommensverteilung aus, berichtet die Federal Reserve Bank, Cleveland in einer aktuellen Forschungsarbeit. Das Bureau of Labor Statistics (BLS) zeigt in einem jüngsten Bericht, dass die Energiekosten um 2,1% (annualisiert 7,3%) gestiegen sind, was mit dem längerfristigen Trend über die letzten sechs Monate im Einklang stehe. Erstaunlicherweise blieb der Anstieg der Nahrungsmittelpreise mit 1,8% im Jahresvergleich bescheiden. In der Tat ist der Preis für Nahrungsmittel zu Hause nur um 2,7% vom tiefsten Punkt in den letzten zwei Jahren geklettert, so das BLS.


Essen zu Hause als Anteil an Einkommen und Ausgaben, Graph: Federal Reserve Bank, Cleveland, March 2011.

Die Bedeutung der Nahrungsmittel- und Energiepreise für die Haushalte unter dem Strich ist die nicht gleichmässige Einkommensverteilung. Für den Median-Haushalt haben die Nahrungsmittel- und Energiepreise einen Anteil von 17% an sowohl den Ausgaben als auch dem Einkommen (nach Abzug der Steuern).

Die Haushalte in der oberen 20% der Einkommensverteilung verbringen 11,6% der Gesamtausgaben für Lebensmittel und Energie, was 7,9% dem verfügbaren Einkommen entspricht. Für die unteren 20% beträgt dieser Anteil 20,4% der Ausgaben und eine satte 44,1% des Einkommens (nach Abzug der Steuern).


Energie-Ausgaben als Anteil an Einkommen und Ausgaben, Graph: Federal Reserve Bank, Cleveland, March 2011.

Für diejenigen, die scharfsinnig fragen, warum die Ausgaben für Nahrungsmittel- und Energie einen grösseren Anteil an Gesamtausgaben ausmachen als das Gesamteinkommen für die unteren 20%, gibt es einen viel höheren Anteil der Haushalte in diesem Quintil, welcher möglicherweise die Ersparnisse und die Kreditmärkte nutzen, um über ihre jährliche Einkommen hinaus zu konsumieren. Wahrscheinliche Kategorien sind Arbeitslose, Unternehmer mit temporären Verlusten, Studenten, die auf Darlehen leben und Pensionäre, die ihre Ersparnisse abzapfen.


h/t to Mark Thoma

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