Sonntag, 6. März 2011

Alan Greenspans Zombie-Ideen

Alan Greenspan meldet sich wieder zu Wort. Der ehem. Fed-Präsident warnt laut Bloomberg die US-Regierung vor Aktivismus: Konjunkturpaket, Subventionen für das Wohnungswesen und neue Regulierung bremsen die wirtschaftliche Erholung. Er verschwendet aber kein Wort über seinen Zentralbank-Aktivismus (ultra-niedrige Zinsen, radikale Deregulierung und Unterlassungen seiner rechtlichen Verpflichtungen), welcher die Krise verursacht hat, bemerkt Barry Ritholtz in seinem Blog dazu. Es ist nicht, dass er ein Esel ist, der die Welt wegen seiner radikalen Ideologie an den Abgrund des wirtschaftlichen Zusammenbruchs gebracht hat, sondern dass er ganz versessen auf der gleichen radikalen Ideologie ist, den nächsten wirtschaftlichen Zusammenbruch zu verursachen, beschreibt Ritzholtz weiter.

Als Alan Greenspan kurz vor dem Ende seiner Amtszeit als Vorsitzender des Federal Reserve Systems stand, wurde er in Jackson Hole, Wyoming gefeiert. Er wurde auf diesem Treffen zum Priester geweiht, für alle Absichten und Zwecke, als den grössten Zentralbanker jemals, schildert Mark Thoma in seinem Blog. Er muss am Anfang der Welt gewesen sein, so Thoma.

Nach dem Immobilienmarkt-Crash und der anschliessenden tiefen Rezession hat jedoch Greenspans Ruf einen grossen Schaden genommen. Als Reaktion darauf lässt der ehemalige Fed-Chef keine Gelegenheit aus, seinen Ruf wiederherzustellen. Er schreibt ein Buch, veröffentlicht Kommentare, gibt Interviews usw. Greenspan ist aber mit der Anklage nicht einverstanden, dass das Versagen, die Banken zu regulieren, die Krise verursacht hat. Ganz im Gegenteil: Er argumentiert, dass der staatliche Aktivismus für die Krise verantwortlich ist. Seine neueste Verteidigung der anti-regulatorischen Haltung ist eine Fortsetzung seiner Argumentation.

Das Versagen, das Schatten Bankensystem unter den regulatorischen Schirm mit den traditonellen Banken zu bringen, war ein grosser Fehler. Greenspan hat sich kräftig dagegen gestemmt. Der Nicht-Aktivismus, den Greenspan unterstützt, war laut Thoma ein grosser Teil des Problems. Im Gegenteil zu Greenspans Ansicht geht die gegenwärtige Regulierung nicht weit genug.


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