Die Geldnachfrage bleibt erhöht und stellt weiterhin eine Belastung für die Wirtschaft dar, bemerkt David Beckworth in seinem Blog. Diesen Schluss zieht der an der University of Texas, San Marcos lehrende Assistant Wirtschaftsprofessor aus der Analyse der „Flow Funds“-Daten der Fed im IV. Quartal 2010. Die Daten zeigen, dass der Anteil des nicht-finanziellen Privatsektors an liquiden Vermögenswerten relativ hoch bleibt. Haushalte und Unternehmen halten weiterhin deutlich mehr liquide Mittel als in den vorhergegangenen Rezessionen. Die gute Nachricht ist, dass der Anteil an liquiden Mitteln im IV. Quartal etwas gefallen ist. Der Rückgang setzt sich zu Beginn des Jahres 2011 fort, obwohl die jüngsten globalen Ereignisse dies ändern könnten, bekräftigt Beckworth.
Kombinierte Bilanz der Haushalte, gemeinnütziger Organisationen, Unternehmen und non-corporate Businesses als Prozentsatz des gesamten Vermögens und M3 Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes, (Stand: IV. Q. 2010), Graph: Prof. David Beckworth
Es scheint im Vergleich zu dem Zeitraum 1995-1999 eine starke negative Beziehung zwischen den beiden in der Grafik abgebildeten Werten zu geben. Der Grund ist offensichtlich: Je grösser die Nachfrage nach liquiden Mitteln ist, desto grösser ist der Rückgang der Geldausgaben und der Umlaufsgeschwindigkeit.
Der Anteil an liquiden Mitteln ist ein guter Indikator dafür, ob ein Überschus Geldnachfrage-Problem bestehen bleibt oder nicht, was eine robuste Erholung der Wirtschaft verhindert. Das ist die Grösse, die beachtet werden sollte. Aber es ist leider nicht der Fall, fasst Beckenworth zusammen. Bis der Anteil weiter fällt, dürften die nominalen Ausgaben träge bleiben.
B . m . V = P . Y
B: Monetäre Basis, m: Geldmultiplikator, V: Umlaufsgeschwindigkeit des Geldes, P: Preisniveau, Y: real. BIP und PY: nom. BIP
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