Donnerstag, 17. März 2011

Uridashi Bonds und Yen-Aufwertung

Die berechtigte Angst vor einer nuklearen Katastrophe in Japan hat das Marktumfeld derart belastet, dass die Yen-Kreuzparitäten eingebrochen sind. Was am Mittwoch am Devisenmarkt aufgefallen ist, dass der Yen sich nicht nur gegen den US-Dollar, sondern auch gegen den australischen und den neuseeländischen Dollar stark aufgewertet hat. Die Rolle der Derivate ist dabei nicht von der Hand zu weisen. Die Unsicherheit drückt sich schliesslich in Volatilität aus und die Variance Swaps ermöglichen die Handelbarkeit von Volatilität. Der aufgrund des Volatilitätsexposures erhöhte Druck hat u.a. zum Verkauf von 27 Mrd. USD in AUD/JPY Uridashi Bonds geführt, berichtet FT Alphaville mit einem Hinweis auf einen aktuellen Marktbericht von Societe Generale. Uridashi Bonds sind festverzinsliche Wertpapiere ausländischer Emittenten am japanischen Kapitalmarkt in einer anderen Währung (als Yen). Nicht zu verwechseln mit Samurai Bonds, bei denen es sich um festverzinsliche Wertpapiere ausländischer Emittenten am japanischen Kapitalmarkt in Yen handelt.






AUD/Yen Wechselkurs (5 Tage), Graph: finance.yahoo.com

Bei einem Variance Swap hängen die Zahlungen von der Volatilität einer Aktie (oder eines anderen Assets wie z.B. eines Wechselkurses) ab. Zwei Parteien vereinbaren, eine für eine bestimmte Zeit erwartete Varianz gegen die effektiv realisierte Varianz zu tauschen. Der Wert des Swaps hängt also von der Differenz zwischen den Varianzen ab. Die Varianz entspricht dem Quadrat der Volatilität (d.h. der Standardabweichung).

Optionen Händler verkaufen fremdfinanzierte (leveraged) Positionen wie Variance Swaps an Investoren als eine Wette um die Volatilität, sei es die Volatilität der Aktien und/oder der Wechselkurse. Bewegt sich der Wechselkurs um 1%, wenn z.B. der Yen sich aufwertet, erhöht sich der Wert des Swaps um mehr als 1%. Die Optionen Händler (i.d.R. die Banken) müssen dann aber die tatsächlich verkauften Positionen absichern (hedging), weil sie jetzt aufgrund der gestiegenen Volatilität nun short sind. Welcome in the Matrix!

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