Mittwoch, 16. März 2011

Fed-Sitzung vom 15. März 2011

Der Offenmarktausschuss (FOMC) der US-Notenbank (Fed) hat gestern die Leitzinsen wie erwartet unverändert belassen. Die amerikanischen Zinsen bleiben damit auf der Nullgrenze (zero lower bound) zwischen 0,0 und 0,25%. Und das Ankaufprogramm von Staatsanleihen wird fortgeführt. Ansonsten fallen folgende Aspekte auf: (1) Die allgemeine Angst vor einer Atomkatastrophe in Japan wird im Statement, das dem Zinsentscheid beigefügt wird, nicht erwähnt. Es ist anzunehmen, dass wenig Informationen über das wirtschaftliche Risiko bekannt sind oder zur Zeit nicht wahrgenommen werden können. (2) Die Fed deutet an, dass sie an den Zielen ihres doppelten Mandats (dual mandate: Preisstabilität und Förderung der Beschäftigung) festhält: (a) Die amerikanischen Notenbanker registrieren, dass die Wirtschaftslage sich in den USA in den vergangenen Wochen verbessert hat.




US Inflation Trends, Kerninflation (core PCE), Graph: via Tim Duy, Fed Watch

Die wirtschaftliche Erholung steht auf festeren Füssen („firmer footing“) und die Bedingungen auf dem Arbeitsmarkt scheinen sich insgesamt schrittweise zu verbessern („appear to be gradually improving“). (b) Es gibt im Wortlaut des Statements eine kleine, aber wichtige Änderung. Es heisst, dass die Inflation gedämpft („subdued“) ist, anstatt abwärts gerichtet („trending downward“), wie Tim Duy mit Hinweis auf Calculated Risk bemerkt.

Tim Duy (h/t Mark Thoma) hebt zudem hervor, dass die Möglichkeit einer „QE3“-Politik von einer Kombination „Stagnation am Arbeitsmarkt“ und „Deflationsgefahr“ abhängt. Die Grösse der Produktionslücke (output gap), die hohe Arbeitslosigkeit und schwache Lohnentwicklung sprechen alle gegen die Straffung der Geldpolitik. Die Fed dürfte daher am Ankaufsprogramm von Staatsanleihen noch festhalten.

Fazit: Die amerikanische Geldpolitik bleibt nach Worten von Duy auf Autopilot. Die QE2 dürfte wie geplant zu Ende geführt werden. Nach dem gegenwärtigen Erkenntnisstand werden die Notenbanker ihre Aufmerksamkeit auf die geldpolitische Normalisierung erst im Jahre 2012 lenken.

Keine Kommentare: