Ein neues Finanzinstrument im Kreditmarkt macht zur Zeit von sich reden: CDS-Index Optionen. Es handelt sich dabei um ein Over-the-Counter Derivat, dessen Preis vom Preis eines anderen Assets abhängt, in diesem Fall vom Markit’s CDS-Index. Der Markt für dieses Finanzinstrument habe inzwischen ein durchschnittliches Handelsvolumen von 5 Mrd. $ pro Woche übertroffen, berichtet Tracy Alloway von FT Alphaville. Ein Over-the-Counter Wertpapier, ein Derivat und es expandiert trotz der Finanzkrise. Da Volumen mit 5 Mrd. $ pro Woche ist zwar nicht unbedingt viel, aber der Trend ist steigend. Wie kommt es? Die Daten deuten auf eine grosse Sache hin. Denn die Übersicht über das Volumen von CDS-Index Optionen oder „Swaption“ lässt viel zu wünschen übrig, obwohl die Regulierungsbehörden seit geraumer Zeit damit beschäftigt sind, den Derivative-Market unter Kontrolle zu bringen. Die Derivate-Branche profitiert allem Anschein nach noch von Ineffizienzen, die es nach der klassischen Theorie gar nicht geben kann.
CDS-Index Optionen funktionieren wie Optionen auf einen Aktien-Index. Die Underlyings sind CDS-Indizes von Markit CDX oder iTraxx. Einfach ausgedrückt geben die CDS-Index Optionen dem Inhaber die Option, eine Versicherung auf einen Kredit-Index auf einem bestimmten Niveau zu kaufen oder zu verkaufen. Sie wirken dabei wie Swaptions, also Optionen auf den Abschluss eines Zinsswaps.
Die CDS-Index Optionen werden angeblich für „volatility plays“ oder zur Absicherung von bestehenden Krediten verwendet. Es sind aber gerade die Transaktionen mit solchen Finanzprodukten, die die Volatilität erhöhen. Die Index-Optionen basieren nämlich zur Preisfindung zunehmend auf Black-Scholes-artige Modelle. Es sind i.d.R. kurzfristige Verträge mit einer Laufzeit von einem Monat bis zu einem Jahr, am häufigsten aber drei Monate.
Fazit: Es entsteht der Eindruck, als ob es sich bei den CDS-Index Optionen um neue Chips am Glücksspiel im Kasinobetrieb an den Finanzmärkten handeln würde.
PS: Eine Swaption (Swap Option) bietet die Möglichkeit, einen Zins-Swap abzuschliessen. Im Gegenzug zu einer Optionsprämie erhält der Käufer einer Swaption das Recht, aber nicht die Verpflichtung, eine bestimmte Swap-Vereinbarung mit dem Emittenten zu einem im voraus festgelegten späteren Zeitpunkt zu treffen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen