Wenn die wirtschaftliche Erholung vorankommt, nimmt die Auslastung der technischen Kapazitäten weiter zu. Die Kapazitätenauslastung in der verarbeitenden Industrie ist in der Schweiz im IV. Quartal 2010 von 83,6% auf 84,3% gestiegen, wie die SNB in ihrem gestern vorgelegten Quartalsheft unterstreicht. Wie gut die Produktionsfaktoren ausgelastet sind, zeigt die Produktionslücke (output gap). Es handelt sich dabei um die prozentuale Abweichung des BIP vom geschätzten gesamtwirtschaftlichen Produktionspotenzial. Der potenzielle Output kann nicht direkt beobachtet werden, er muss geschätzt werden. Die Bestimmung des Potenzialwachstums ist für die Geldpolitik sehr wichtig: Um einschätzen zu können, ob in einer Wirtschaft Überhitzungsgefahr oder Rezession besteht, wird das tatsächlich erzielte Wirtschaftswachstum mit dem Potenzialwachstum verglichen. Die Bestimmungsfaktoren sind das Arbeitsangebot, die Produktivität und der Kapitaleinsatz.
Schweiz Produktionslücke (Output Gap), Graph: SNB , Quartalsheft, März 2011.
Die Schätzungen des Produktionspotenzials deuten zur Zeit darauf hin, dass das BIP im IV. Quartal nur noch geringfügig unter dem Potenzial lag. Die Produktionslücke betrug nach
Produktionsfunktionsansatz: -0,4%
Hodrick-Prescott-Filter: -0,3%
Multivariater Filter: -0,2%
Schweiz Kapazitätsauslastung Industrie, Graph: SNB , Quartalsheft, März 2011.
Alle drei Schätzmethoden lassen laut SNB erkennen, dass die Auslastung der Produktionsfaktoren weiter zugenommen hat.
Fazit: Die Produktionslücke reflektiert eine geringfügige Unterauslastung des Arbeitskräftepotenzials.
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