Während Kapital weltweit mobil wird, liefern sich die Regierungen einen Wettlauf nach unten, was die Unternehmensbesteuerung und die Schlupflöcher für die persönliche Besteuerung von hohen Einkommen betrifft, bemerkt Jeffrey Sachs in einem lesenswerten Essay („Stop this race to the bottom on corporate tax“) in FT. Jede Regierung zielt darauf ab, mobiles Kapital durch Senkung der Steuern im Vergleich zu anderen Ländern anzuziehen, beschreibt der Professor für Wirtschaftswissenschaften an der Columbia University. Das Endergebnis ist, dass sowohl die USA als auch Grossbritannien mit Defiziten in Höhe von rund 10% des BIP ringen, legt der Sonderberater des Generalsekretärs der Vereinten Nationen (UNO ) für die Entwicklungsziele dar. Wir müssen die Defizite sicherlich reduzieren, aber in einer fairen, effizienten und nachhaltigen Weise durch eine höhere Besteuerung der Reichen, die einen Boom des Lebensstandards geniessen und einen beispiellosen Anteil am Volkseinkommen in der modernen Geschichte haben, hebt Prof. Sachs hervor.
Die Länder können nicht von sich aus handeln. Multinationale Unternehmen und ihre unverhältnismässig wohhabenden Besitzer spielen Regierungen erfolgreich gegeneinander. Das Spiel ist klar und funktioniert heftig gut.
Als Ausgangspunkt sollte die OECD (Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung) unverzüglich eine Sitzung der Finanzminister verkünden. Eine steuerliche und regulatorische Koordination zwischen den Ländern ist wichtig, um ein ruinöses Wettrennen um möglichst niedrige Regulierungsstandards zu verhindern, hält Sachs fest.
h/t to Mark Thoma.
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