Samstag, 29. Januar 2011

USA: Lücken im sozialen Sicherheitsnetz

Manche Ökonomen haben Präsident Obama aufgefordert, in seiner Rede zur Lage der Nation, zu sagen, dass Amerikas 85-jährige Suche nach einem „starken“ sozialen Sicherheitsnetz (safety net) jetzt abgeschlossen ist. Lane Kenworthy schreibt in einem lesenswerten Beitrag in seinem Blog, dass Amerikas Sicherheitsnetz gemessen an Standards des 21. Jahrhunderts nicht „stark“ genannt werden kann. Es gibt einige Elemente, die unzureichend sind, oder ganz fehlen, hebt der an der University of Arizona lehrende Professor für Soziologie und Politikwissenschaften hervor.

Die 2010 verabschiedete Gesundheitsreform, selbst wenn sie vollständig umgesetzt werden sollte, dürfte wahrscheinlich Millionen von Amerikanern unversichert lassen.

Frühe Bildung (Vorschule, Kinderbetreuung), beginned im Alter von einem, ist eine sehr gute Idee. Nicht alle Bundestaaten haben aber ganztätige Kindergarten, nur wenige haben Vorschulen für Vierjährige. Keiner verfügt über eine Art öffentliche Finanzierung der Bildung der Kinder im Alter von 1-3.

Das gilt auch für Krankenversicherung.

Die Arbeitslosenversicherung deckt nur wenige von uns.

Die Arbeitslosenversicherung sollte ergänzt werden oder in ein neues Lohnversicherungsprogramm zusammengefaltet werden.

Sozialhilfe hat in den vergangenen Generationen kontinuierlich abgenommen.

Wenn die Märkte nun in einer Weise strukturiert sind, dass sie das reale Gewinnwachstum für diejenigen in der unteren Hälfte der Verteilung stark einschränken, dann müssten wir EITC (das grösste Programm zur Armutsbekämpfung) massiv ausbauen.

Wir sollten mehr für Kinder tun, Erwachsene im erwerbsfähigen Alter und ältere Menschen mit verschiedenen körperlichen, kognitiven, emotionalen und sozialen Störungen.

Fazit: Das Ziel ist nicht, den Staat um seines selbst willen auszubauen, argumentiert Kenworthy. Der Staat sollte eine wesentliche Rolle bei der Bereitstellung von Unterstützung und Schutz spielen, weil sie von privaten Märkten unterversorgt werden und weil nur der Staat in einigen Fällen so viel mehr tun kann als die privaten Akteure, fasst Prof. Kenworthy zusammen.

PS: Soziale Sicherheitsnetze (socioeconomic safety nets) sind beitragsfreie Transferprogramme, die zum Ziel haben, die Armen oder diejenigen Menschen, die für Schocks und Armut anfällig sind, vor dem Abrutschen unter eine bestimmte Armutsgrenze zu verhindern. 

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