Freitag, 28. Januar 2011

Ratingagentur senkt Japans Bonitätsnote: Na und?

Zum ersten Mal seit 2002 hat eine Ratingagentur Japans Bonitätsnote gesenkt: von AA auf AA-. Standard & Poor’s (S&P) hat die Herabstufung mit dem Hinweis auf die steigende Staatsverschuldung begründet. Merkwürdig: Japans Rating war zuletzt 2002 unter Botswanas gesenkt worden. Welche Auswirkungen hat die Entscheidung der Ratingagentur auf das Renditeniveau der japanischen Staatsanleihen? Keine. Warum? Weil (1) die Ratingagenturen nicht mehr wissen als der Rest der Menschen auf der Erde, (2) die Ratingagenturen zu schnell dazu übergehen, das Rating eines Landes zu senken, und (3) die Ratingagenturen wenig Einfluss auf den Markt ausüben, wie Paul Krugman in seinem Blog hervorhebt.


Japan Staatsanleihen (10Jahre) Rendite, Graph: Bloomberg.com

Die Rendite der japanischen Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit lag Ende 2010 auf 1,10%. Nachdem die Rendite vergangene Woche auf 1,26% geklettert ist, ist sie heute laut Bloomberg wieder auf 1,22% zurückgefallen. Am Ende des ersten Quartals 2011 dürfte sich die Rendite der 10-jährigen Staatspapiere Japans (JGB) auf 1,17% belaufen. Das ist die durchschnittliche Prognose von fünf Volkswirten, die von Bloomberg befragt worden sind.

Es ist damit sicherlich nicht gesagt, dass Japans langfristige Haushaltssituation nicht beunruhigend ist, wie Krugman beschreibt. Aber wer vor der Herabstufung der Bonitätsnote japanische Staatspapiere (JGB) gekauft hat, steht heute besser da.

Keine Kommentare: