Freitag, 7. Januar 2011

Voll krass: Estland in der Euro-Zone und in der Presse

Dean Baker macht auf einen Bericht von The Washington Post aufmerksam, in dem das 17. Mitglied in der Euro-Zone als „wachsende Wirtschaft“, nebst Deutschland, mit schuldenbeladenen Ländern wie Griechenland und Irland verglichen wird. Baker bemerkt dazu, dass Estland eine Arbeitslosenquote von 16,2% hat und die Wirtschaft um mehr als 15% geschrumpft ist. Das Land dürfte das BIP-Niveau von 2007 nicht vor 2015 erreichen. Es ist daher seltsam, Estland als eine Erfolgsgeschichte zu präsentieren, hält Baker fest.


Beschäftigung in Estland, Lettland und Island, Graph: Prof. Paul Krugman

Paul Krugman kann es nicht fassen, dass Estland als „wachsende Wirtschaft“ dargestellt werden kann, ohne die Tatsache zu erwähnen, dass das Land einen tiefen Abschwung wie Depression erlebt und bisher nur einen Bruchteil dessen, was es verloren hat, wiedergewonnen hat. Er liefert die anschauliche Abbildung, in der der Verlauf der Beschäftigung in Estland, Lettland und Island gezeigt wird.

Fazit: Das krasse Beispiel (aus dem Mainstream Media) zeigt, welche Rolle  Meinungsmache heute für die öffentliche Meinungsbildung spielt.

PS: Ein aktueller Beitrag zum Thema Estlands Eintritt in die Euro-Zone von Heiner Flassbeck in FTD.

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