Die britische Wirtschaftsleistung kommt nicht vom Fleck. Wie das Nationale Statistikbüro heute mitgeteilt hat, ist das BIP im IV. Quartal gegenüber dem Vorquartal um 0,5% geschrumpft. Die Mehrzahl der Analysten hatte mit einem Anstieg um 0,5% gerechnet. Im III . Quartal war das BIP noch um 0,7% gewachsen. Der rigorose Sparkurs, der von der Koalitionsregierung (Konservative und Liberaldemokraten) eingeschlagen wurde, um die Ausgaben bis 2015 um mehr als 80 Mrd. Pfund zu senken, scheint damit kläglich gescheitert. Die britische Regierung schiebt die Schuld dem schlechten Wetter in die Schuhe: „Blaming the weather. How very british!“, bemerkt FT Alphaville dazu kurz.
Grossbritannien BIP-Entwicklung, Graph: Office for National Statistics
Während die britische Inflationsrate im Dezember auf 3,7% geklettert ist, hält die Bank of England (BoE) die Zinsen auf einem Rekordtief von 0,6%.
Das Pfund sackte zum US-Dollar zeitweise um 1,5% ab: 1,5790 $.
Die britischen Staatsanleihen legten zu. Die Rendite der Anleihen mit 10 Jahren Laufzeit fiel auf 3,58% zurück.
Die CDS-Prämien kletterten um vier Basispunkte auf 65 Basispunkte.
Während der Privatsektor damit beschäftigt ist, seine Schulden abzubauen (deleveraging), darf die Regierung nicht zu früh versuchen, das Haushaltsdefizit zu kürzen, die Ausgaben zu reduzieren. In einer Bilanzrezession sind staatliche Ausgaben nötig, um die Wirtschaft anzukurbeln. Sonst droht ein Double-dip, d.h. ein erneuter Rückfall in die Rezession.
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