„Fiscal Austerity funktioniert nicht. Man muss nicht weiter suchen. Schauen Sie nach Grossbritannien“, schreibt David Blanchflower in einem lesenswerten Essay in Bloomberg Businessweek. „Das kann keine gute Nachricht für die politischen Rechte in den USA sein. Ihr Mantra lautet: Senkung der Staatsausgaben, Deckelung der Defizite und das Wachstum wird sich verbessern“, erkläutert der am Dartmouth College und an der Universtiy of Stirling lehrende Wirtschaftsprofessor. Es wurde behauptet, wie Blanchflower beschreibt, dass alle Arten von guten Dingen der Austerity-Politik (fiskalpolitische Sparmassnahmen) entspringen werden, wenn mit dem Unsinn von Stimulus aufgehört wird, und die Fed die mengenmässige Lockerung der Geldpolitik (quantitative easing) stoppt. Einsparungen bei den Ausgaben werden, das ist die Theorie von Ricardianische Äquivalenz, nicht schaden, da die niedrige Kreditaufnahme automatisch zu höheren privaten Ausgaben führen wird. „Das ist ein gefährlicher Quatsch“, bemerkt das ehem. Mitglied der britischen Zentralbank (BoE: Bank of England).
Es gibt kaum historische Vorbilder in der realen Welt, dass fiskalpolitische Sparmassnahmen funktioniert hätten. Das beste Beispiel für das Versagen der fiskalischen Sparpolitik ist die Double-dip, welche in den späten 1930er Jahren in den USA passiert ist, als die Staatsausgaben in einem im Entstehen begriffenen Abschwung zu früh reduziert wurden, hebt Blanchflower hervor. Im Gegensatz hat das Vereinigte Königreich keine Double-dip erfahren, weil es sich zu einer klassischen keynesianischen Politik verpflichtete, als es sich aufrüstete, legt Blanchflower dar.
Es gibt zwar Behauptungen, dass die Fiscal Austerity funktioniert. Aber es stellt sich heraus, dass es mit dem geldpolitischen Stimulus zu tun, welcher damit einherging. Zum Beispiel Grossbritannien unter Margaret Thatcher in den 1980er Jahre. Das am häufigsten zitierte Beispiel ist aber Kanada. Aber Toronto war in der Lage, zugleich die Zinsen zu senken, während es von Clinton-Boom in den 1990er Jahren profitiert hat. Sparmassnahmen sind bereits im Gange: In Griechenland, Irland, Spanien und Portugal. Und es sieht so aus, als ob alle Länder erneut in eine Rezession rutschen würden, so Blanchflower.
Das Vereinigte Königreich dürfte einen reinen Fall des Scheiterns von Fiscal Austerity Politik darstellen. Allem Anschein nach gerät Grossbritannien angesichts der Angst vor dem Schaden, der durch massive Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen ausgelöst wird, wieder in eine Rezession, beschreibt Blanchflower weiter. Der Schatzkanzler George Osborne hat gesagt, dass die Wirtschaft „bankrott“ und das Geld ausgegangen sei. Das war natürlich einfach unwahr. Premierminister David Cameron und andere Minister haben ähnliche haltlose Behauptungen aufgestellt, was offenbar schädliche Wirkungen auf animal spirits entfaltet hat.
Fazit: Die Fiscal Austerity versagt in Grossbritannien. Die einzig gute Sache ist, dass sie vielleicht einige Lehren für die USA anbietet, fasst Prof. Blanchflower zusammen.
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