Portugal hat gestern Staatsanleihen im Umfang von 1,25 Mrd. Euro verkauft. Die Papiere (650 Mio. Euro) mit einer Laufzeit von 4 Jahren wurden zu 5,4% versteigert. Die Anleihen (599 Mio. Euro) mit 10 Jahren Laufzeit wurden mit einer Rendite von 6,72% platziert. Bei der letzten Auktion hatte sich eine Rendite von 6,801% ergeben. Die Anleihe-Emission wird in EU-Kreisen und in der Presse als Erfolg gefeiert, obwohl die Finanzierungskosten des Landes schneller wachsen als die Wirtschaft und das Land wahrscheinlich mehrere Jahre mit Debt-Deflation (Schuldendeflation) konfrontiert sein dürfte. Das Land muss zudem in diesem Jahr über Anleihe-Emissionen weitere 20 Mrd. Euro beschaffen. Wie der Blog Calculated Risk berichtet, arbeitet die EU angeblich an einem Rettungspaket (EFSF II?) im Volumen von 60 Mrd. Euro für Portugal.
Portugal, Staatsanleihen (10 Jahre), Rendite, Graph: Bloomberg.com
Portugal, finanzierungsbedingte Kapitalabflüsse, Graph: Elga Bartsch, Morgan Stanley.
Fazit: Da die Zinsen geringer als befürchtet ausgefallen sind, gilt Portugals Härtetest am Anleihemarkt merkwürdigerweise als erfolgreich. „Ein paar weitere Erfolge und die europäische Peripherie wird zerstört sein“, bemerkt Paul Krugman dazu in seinem Blog.
Portugal, makroökonomische Prognosen, Graph: Elga Bartsch, Morgan Stanley.
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