Montag, 2. August 2010

Wie Gangster EZB zu einem höheren Gewinn verhelfen

Gangster, Drogenhändler und Geldwäscher tragen offenbar ihren Teil zur Stabilität in der Euro-Zone bei, indem sie laut EU-Behörden nach höher denominierten Euro-Banknoten wie 200 € und 500 € fragen, wie WSJ berichtet. Die EZB gibt diese Banknoten für einen satten Gewinn aus. Die höher denominierten Euro-Scheine werden zur Währung der ersten Wahl für die Unterwelt und die Schattenwirtschaft, schreibt Willem Buiter in einem Research Paper. Für die EZB ist es wegen der beinahe Null Produktionskosten ein lukratives Geschäft, bemerkt der Chefökonom bei der Citigroup. Als der Euro im Januar 2002 eingeführt wurde, betrug der Wert der ausstehenden 500 Euro-Scheine 30,8 Mrd. Euro. Heute beträgt das Volumen der 500 Euro-Scheine 285 Mrd. Euro, was 35% aller ausstehenden Euro-Banknoten ausmacht. Im Umlauf sind 570 Millionen 500 Euro-Banknoten.


EZB Bilanzsumme, Graph: Manoj Pradhan, Morgan Stanley

Im Jahr 1998 war das US-Schatzamt wegen des Wettbewerbs um die 100 $ Noten, die höchst denominierten US-Banknoten besorgt, dass die grösseren Euro-Banknoten von Kriminellen verwendet werden könnten. Gary Gensler von US-Finanzministerium verwies damals darauf, dass 1 Million 100 $ Scheine 22 Pounds (10 kg) wiegen. 500 $ Scheine hypothetisch nur 4,4 Pounds (2 kg) wiegen würden. Eine Notenbank erzielt durch die Emission von Bargeld Nettoerträge, die als Seigniorage („Münzgewinn“) bezeichnet werden. Die Erträge erwachsen den nationalen Finanzministerien, sobald die Zentralbanken ihre eigenen Kosten dafür berücksichtigt haben. Die EZB hat im Verlauf der Finanzkrise Hunderte von Milliarden Euro Vermögenswerte unbekannter Qualität in ihre Bilanz aufgenommen. Sie hält mehr als 600 Mrd. Euro als Kollateral (Sicherheit) von Banken, welche Geld bei der EZB aufnehmen. Die Bilanzsumme der EZB ist auf rund 2'000 Mrd. Euro angeschwollen. Mit einer Eigenkapital-Basis von 78 Mrd. Euro verfügt die EZB über eine Hebelwirkung „wie ein Hedge Fonds auf Steroiden“, erklärt Prof. Buiter. In den vergangenen Jahren hat die EZB 50 Mrd. Euro an Seigniorage verdient. Im Jahr 2008, als die Lehman Brothers zusammenbrachen, belief sich der Ertrag der EZB auf 80 Mrd. Euro. Buiter schätzt den Seigniorage-Gewinn der EZB auf 2'000 Mrd. Euro bis 6'900 Mrd. Euro. Dank Seigniorage bleibt die EZB „super solvent“, betont Buiter. Die EZB macht jedoch keine Anstalten, um die höher denominierten Euro-Scheine zurückzuziehen. Es würde die Produktion erhöhen und die Kosten steigern, die 500 Euro-Banknoten durch kleinere Euro-Stückelungen zu ersetzen.

Hat tip Tracy Alloway FT Alphaville.

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