Viele Menschen halten Deutschland als Beweis dafür, dass Sparmassnahmen (fiscal austerity) gut sind. Es gibt eine Reihe von Gründen, dass das töricht ist, bemerkt Paul Krugman in seinem Blog. Darunter die Tatsache, dass Deutschland mit der Sparpolitik noch nicht begonnen hat. Bis zu diesem Zeitpunkt sind die Deutschen tatsächlich ganz Keynesianer, argumentiert der Nobelpreisträger. Alles, was man bisher hört, betrifft den Aufwärtsknick am Ende, wie in der Abbildung zu sehen ist. Krugman ist daher nicht bereit, eine Wirtschaft, die sich mit Bezug auf das BIP noch auf den Stand vor der Krise erholen muss, als „Wirtschaftswunder“ zu erklären.
BIP Vergleich USA und Deutschland seit dem Ausbruch der Finanzkrise, Graph: Prof. Paul Krugman
Krugman fasst zusammen: „Es ist eine Wirtschaft, die keine Immobilienblase erlebt hat. Und sie ist daher von dem Zerplatzen der Blase nicht direkt eingeholt worden. Aber die Wirtschaft ist sehr exportorientiert, mit Schwerpunkt auf langlebige Industriegüter. Die Nachfrage nach diesen Gütern stürzte in den früheren Phasen der Krise ein, sodass Deutschland bemerkenswerterweise einen grösseren BIP-Rückgang gehabt hat als die „Bubble Volkswirtschaften“. Aber es hat sich seit Sommer 2009 wiederaufgefangen. Dies hat Deutschland zurückgezogen. Die Ausfuhren nach China haben dabei besonders gut getan“.
Fazit: Wenn es ein Slam-Dunk Argument für Sparmassnahmen gibt, dann ist es bemerkenswert gut versteckt, schlussfolgert Krugman.
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