Samstag, 7. August 2010

Depression: Inflation oder Deflation?

Edmund Phelps schreibt in einem Essay („The Economy Needs a Bit of Ingenuity“) in NYT, dass es keine Anzeichen von mangelnder Nachfrage wie Deflation gibt. Wider besseres Wissen darf man hinzufügen, zumal die Fed seit dem Ausbruch der Finanzkrise mehrmals auf die Produktionslücke (output gap) hingewiesen hat. Phelps ist Wirtschaftsprofessor an der Columbia University, der im Jahre 2006 für seine „Analyse intertemporaler Zielkonflikte in makroökonomischer Politik“ den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften bekommen hat. Was ist mit Disinflation?, bemerkt Mark Thoma dazu zu Recht. Die folgende Abbildung zeigt den Verlauf des Verbraucherpreis-Index, ohne die Berücksichtigung von schwankungsanfälligen Energie- und Nahrungsmittelpreisen.


US CPI ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise, Graph: Fed St. Louis

Es spielt aber keine grosse Rolle, welchen Preistrend man gerade prüft. Das „Symptom der mangelnden Nachfrage“ ist sehr offentlichlich, erklärt Thoma weiter. Und das ist nicht das einzige Zeichen, dass es an Nachfrage mangelt. „Es bedarf Anstrengungen, sie nicht zu sehen“, hebt Thoma, der an der University of Oregon lehrt, hervor.

Auch Paul Krugman reagiert und bemerkt, dass Phelps Erklärung, es gebe keine Symptome für eine mangelhafte Nachfrage, bizarr ist. Disinflation schreitet angesichts der hohen Arbeitslosigkeit stetig voran, hält Krugman fest und erinnert daran, dass er es von Phelps erfahren habe, dass die hohe Arbeitslosigkeit zunächst zu sinkenden Inflation führe, anstatt sofort zu Deflation.

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