Dienstag, 24. August 2010

Renditen der deutschen Bundesanleihen fallen auf Rekordtiefs

In den Tagen steht in der Presse öfters zu lesen, dass die Renditen auf immer neue Rekordtiefs fallen, obwohl die Wirtschaft in Deutschland derzeit brumme. Das ist nicht richtig. Die Wirtschaft in Deutschland brummt nicht. In diesem ungewöhnlich unsicheren Umfeld der Wirtschaft hält die starke Nachfrage nach sicheren, liquiden und hochwertigen Anlagen an. Das sind die US-Treasury Bonds in den USA und die Bundesobligationen in Deutschland. Wer vor diesem Hintergrund trotzdem von Boom redet und vor Inflation warnt, betreibt politische Propaganda. Die Renditen der 10-jährigen deutschen Bundesanleihen sind heute über Mittag auf 2,22% gefallen. Mit 2,179% wurde sogar ein neues Rekordtief verzeichnet.


Umlaufrendite DE, Graph : sueddeutsche.de

Auch die Renditen der 30-jährigen deutschen Bundesanleihen fallen weiter. Um 13.30 Uhr lag die Rendite bei 2,84%. Das Staatsdefizit in Deutschland ist zwar im ersten Halbjahr kräftig gestiegen, wie das statistische Bundesamt heute mitgeteilt hat, aber der deutsche Staat kann sich nach wie vor günstig verschulden. Der Anleihemarkt hält m.a.W. nichts von raschen Einsparungen und Ausgabenkürzungen, die laut Politiker angeblich erforderlich sind. Es ist also Unfug, zu behaupten, dass das Vertrauen der Märkte in die Qualität der Schulden erschüttert sei, wie die EZB andeutet. Anleger zeigen enormes Vertrauen in Staatsanleihen, indem sie diese als einzig sicheren Hafen betrachten. Wenn eine Überschussnachfrage nach sicheren Finanzanlagen besteht, dann darf und soll sich der Staat im Abschwung verschulden, um eine tiefere Depression zu vermeiden.

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