Der
deflationäre Trend setzt sich in der Schweiz fort. Der Index für die Produzenten-
(jährlich: -0,8%) und Importpreise (jährlich: -3,8%) ist im Juli gegenüber dem
Vormonat um 0,3% gesunken. Der
gesamte Index liegt damit innert Jahresfrist um 1,8% tiefer.
Auch
die Kerninflation fällt den 10. Monat in Folge.
Die Inflationsrate ohne Rostoffe sowie schwankungsintensive Produktgruppen (wie
landwirschaftliche Produkte, Fleisch, Mineralölprodukte, Metalle und Gas) ist annualisiert
um 1,8% gefallen.
Die
Verringerung der „negativen Teuerung“ ist im vergangenen Monat zum Teil auf den
auslaufenden Basiseffekt aus dem vergangenen Sommer zurückzuführen.
Deflation
ist schlimmer als Inflation. Warum? Weil ein allgemeiner Rückgang des
Preisniveaus über längere Zeit bedeutet, dass die gesamtwirtschaftliche
Nachfrage sich verringert, weil der reale Wert der Schuldenlast ansteigt. Jeder Versuch, in diesem
Umfeld zu sparen, macht die Menschen ärmer. Jeder Versuch, Haushalt zu
konsolodieren, führt zu einer Katastrophe. Und die Deflation verletzt damit die
Preisstabilität genauso wie Inflation.
Schweiz
PPI Kerninflation, Veränderung zum Vorjahr, Graph:
BFS (Bundesamt für Statistik), Neuchatel
Die
Schweizer Wirtschaft leidet unter der harschen Austeritätspolitik der EU. Das Konsumentenvertrauen hat sich
zuletzt von -8 auf -17 Punkte eingetrübt.
Da die Inflationsrate negativ ist und
der Nominalzins an der Nullgrenze liegt, nehmen Sparer angesichts der fehlenden
geld- und fiskalpolitischen Impulse im Euro-Raum negative Verzinsung in Kauf. Die
Euro-Swiss-Futures signalisieren für die kommenden zwei Jahre weiterhin
negative Renditen am Geldmarkt.
Anleger, die einen Zusammenbruch
des Euro-Systems befürchten, zahlen freiwillig eine höhere Prämie für
Staatspapiere, die sich als sicher wahrnehmen. Unternehmen halten aus demselben
Grund Investitionen zurück. Und die Beschäftigung nimmt ab.
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