Donnerstag, 9. August 2012

Auch China steht vor Deflationsgefahr


Die Inflation ist in China im Juli weiter gefallen. Der Konsumentenpreisindex (CPI) ist im vergangenen Monat um 1,8% zurückgegangen, was laut Bloomberg den tiefsten Stand seit mehr als zwei Jahren markiert. Im Juni hatte sich die Inflation auf 2,2% belaufen.

Angesichts der sinkenden Produzentenpreise scheint die Inflation aber keine grosse zu sein. Der Verlauf des Produzentenpreisindex (PPI) deutet auf einen schweren deflationären Druck durch das ganze Land hin. Keiner der von insgesamt 16-Subindizes von PPI verbucht einen positiven Wert von Monat zu Monat. Es ist die Deflation, nicht die Inflation, die die grösste kurzfristige Bedrohung für die chinesische Wirtschaft darstellt, urteilt Alistair Thornton von IHS, wie FT Alphaville berichtet.

Andererseits dürfte der CPI-Trend bis zum Jahresende von dem Anstieg der Lebensmittelpreise geprägt sein, was die Jahresteuerungsrate bis auf 3% hoch schicken könnte. Der PPI hingegen dürfte auf Jahresbasis bis Anfang 2013 negativ verlaufen.


China Produzentenpreis-Index (PPI), Graph: Morgan Stanley, Research Global

Die Frage ist, wie die chinesische Regierung mit der Situation umgeht? Wird die chinesische Zentralbank (PBoC) das Augenmerk danach richten, für die privaten Haushalte eine positive Realverzinsung aufrechtzuerhalten oder dem unter Überkapazitäten leidenden Industriesektor entgegenkommen? Steht eine Zinssenkung oder gar eine Abwertung bevor?


China Leitzinsen, Graph: Morgan Stanley, Research Global

PS:

Yuan=Geldeinheit
Renminbi=Währung (chinesisch: Volksgeld)

Beispiel:

„Ich möchte gern Renminbi in Schweizer Franken umtauschen“
„Ich möchte gern 10‘000 Yuan in Schweizer Franken umtauschen“.

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