Dienstag, 21. August 2012

Kerninflation bleibt in der Schweiz anhaltend negativ


Die Kerninflation verharrt in der Schweiz den 10. Monat in Folge negativ. Im Juli belief sich die Inflation (ohne frische und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe) auf Minus 1,0%.

Wie dem von der SNB heute vorgelegten Monatsheft (August 2012) zu entnehmen ist, blieb der getrimmte Mittelwert (TM15), der wie die Kerninflation ein geeigneteres Bild der Entwicklung der allgemeinen Inflation liefert, unverändert. Der TM15 hat davor 5 Monate in Folge einen negativen Wert von jeweils Minus 0,1% verbucht.

Die Abschwächung der relativen Stärke der deflationären Tendenz deutet darauf hin, wie wichtig die Aufrechterhaltung des Mindestkurses von 1.20 Franken pro Euro durch die Schweizerische Nationalbank (SNB) ist. Gemeint ist  damit der auslaufende Basiseffekt der starken Aufwertung des Frankens vom vergangenen Sommer.

Da die am Konsumentenpreisindex gemessene Teuerung kurzfristigen Schwankungen unterliegt, ist es wichtig, den Verlauf der Kerninflation im Auge zu behalten.

Gemessen am Landesindex der Verbraucherpreise (CPI) betrug der Preisrückgang in der Schweiz im Juli innert Jahresfrist Minus 0,7% (Vormonat: -1,1%).


Schweiz: Kerninflation und der getrimmte Mittelwert, Graph: ACEMAXX ANALYTICS


Source: SNB Monthly Statistical Bulletin, August 2012


PS: Der vorübergehende Anstieg der Teuerung im März 2011 ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt aufgrund eines höheren Erhebungsrhythmus der Preise für Bekleidung und Schuhe zurückzuführen.

Die Renditen der schweizerischen Staatsanleihen:

2 Jahre: -0,283%
3 Jahre: -0,199%
4 Jahre: -0,071%
5 Jahre: 0,043%
10 Jahre: 0,56%

Umgeben von der depressiven Wirtschaft im Euroland sind die Investoren bereit, negative Verzinsinung Kauf zu nehmen, um ihr Vermögen sicher aufzubewahren. Die Sparer tauschen also Geld für Sicherheit.

PS:

Beim TM15 werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem Konsumentenpreisindex ausgeschlossen.

PPS:

Es gibt Leute, die die Kerninflation für ein blödes Konzept halten, weil die Menschen ja auch für Nahrungsmittel und Energie Geld ausgeben, weshalb diese Posten von der Inflation erfasst werden müssten. Was sie nicht verstehen ist, dass die Kerninflation nicht die Lebenshaltungskosten misst, die z.B. Social Security wichtig sind. Die Idee ist vielmehr, dass die Kerninflation das Augenmerk nach inflation inertia (d.h. Trägheit) richtet.

Mehr dazu ist in diesem Blog hier nachzulesen.

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