Montag, 27. August 2012

Wie Goldstandard heute zu Deflation führen würde


Paul Krugman befasst sich in seinem Blog weiter mit der kürzlich wiederbelebten und wirklich schrecklichen Vorstellung des Goldstandards durch die GOP.

Die Idee, Goldstandard wiedereinzuführen, ist in der Tat furchtbar . Matthew O’Brien macht in The Atlantic einen offensichtlichen Punkt: wer glaubt, dass die Ära des Goldstandards durch Preisstabilität geprägt war, oder in dieser Hinsicht eine Art von Stabilität, schaut sich Beweise nicht an. Die Tatsache ist, dass die Preise unter diesem gefährlichen inflationären Ben Bernanke weit mehr stabil gewesen sind, als sie jemals im Goldstandard waren.

Krugman legt einen anderen Blickwinkel dar. Es gibt eine erstaunlich weit verbreitete Sicht, dass das Gold zumindest in Sachen Kaufkraft stabil sei. Aber nichts könnte von der Wahrheit so weit fern liegen. Der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor liefert dazu die folgende Abbildung.

Es gibt einen ziemlich grossen Variationsbereich. Was ist los?

Es gibt möglicherweise Bubble-Aspekte. Aber es gibt auch eine ziemlich klare (und ökonomisch verständliche) Beziehung zwischen dem realen Preis und dem realen Zinssatz: wenn die Realzinsen niedrig sind, sind die realen Goldpreise hoch.


Der reale Goldpreis (um den Konsumentenpreisindex, CPI bereinigt) seit 1968, Graph: Prof. Paul Krugman

Und wann sind die Realzinsen niedrig? Hohe Inflation kann dafür sorgen wie in den späten 1970er Jahren. Aber auch ein schwerer Abschwung der Konjunktur - verursacht durch einen Schock des Schuldenabbaus (deleveraging) - führt zu niedrigen Zinsen wie in den vergangenen Jahren gesehen wurde.

Was besagt das Ganze darüber, wie ein Goldstandard funktioniert? Im Angesichts des Schocks, dem die Wirtschaft heute gegenüber sieht, würde der reale Preis des Goldes steigen „wollen“. Aber in einem Goldstandard ist der nominale Preis von Gold festgelegt (fixiert), sodass die einzige Möglichkeit, dass das passiert, durch einen Rückgang des allgemeinen Preisniveaus führt: Deflation.

Wenn wir also heute in der Krise einen Goldstandard hätten, wären starke deflationäre Kräfte im Werk, nicht gerade das, was der Arzt empfohlen hätte, hält Krugman fest.

Die Gold Bugs hätten keinen Zweifel, zu antworten, dass in einem Goldstandard grosse Bubbles nicht stattfinden können und daher keine grosse Finanzkrisen möglich wären. Und es ist wahr, dass die USA unter Goldstandard keine grosse Finanz-Panik erlebt haben als in den Jahren 1873, 1884, 1890, 1893, 1907, 1930, 1931, 1932 und 1933, bemerkt Krugman ironisch. 

Fazit: Die Wahrheit ist, dass eine Rückkehr zum Goldstandard eine fast komisch (und kosmisch) schlechte Idee wäre, fasst Krugman zusammen.

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