Sonntag, 12. August 2012

Wirtschaft von „Culture of Fraud“


Bill Black nimmt wohlwollend zur Kenntnis, dass „Paul Krugman jetzt die Perversität der ökonomischen Kultur des Schwindels sieht“.

Der an der University of Missouri, Kansas City lehrende Rechtsprofessor bemerkt mit Bezug auf Krugmans jüngsten Blogeintrag („Culture of Fraud“) in New Economic Perspectives, dass er oft über Stammestabu von Ökonomen geschrieben habe, wie ernst Ökonomen sich des Themas Betrug annehmen oder sogar das F-Wort (fraud) benutzen.

Es sei für Ökonomen wie laut „Voldemort“ schreien. Es gehört zu den führenden Formern der intensiv kriminogen Umgebungen, die perverse Anreize schaffen, die wiederkehrende und sich verstärkende Finanzkrisen antreiben, beschreibt der Autor des BuchesThe Best Way to Rob a Bank Is to Own One“.

Krugman scheint besonders überrascht, dass Mankiw (Harvard University) der Kultur des Schwindels beitritt, legt Black dar. Aber Mankiw ist in dieser Hinsicht seit fast zwei Jahrzehnten berüchtigt. Er war ein Diskussionsteilnehmer in Brookings im Jahre 1993, als George Akerlof and Paul Romer ihre Arbeit präsentierten: „Looting: the Economic Underworld of Bankruptcy for Profit“.

Akerlof und Romer erklären, wie buchhalterischer „control fraud“ (institutionalisierter Betrug) geschieht, warum es eine sichere Sache ist, und wie es Blasen aufpumpt und Finanzkrisen antreibt. Die Autoren beendeten damals ihren Vortrag mit dem folgenden Absatz, um ihre zentrale Botschaft zu unterstreichen:

„Weder die Öffentlichkeit noch die Ökonomen sahen vor, dass die Deregulierung von S&L Plünderungen praktisch vorprogrammiert hat. Ebenso wenig, nichts von dem Konzept ahnend, hätten sie wissen können, wie ernst es werden würde. So haben die Regulatoren auf dem Gebiet, die von Anfang an eingesehen haben, was passierte, nur lauwarme Unterstützung bekommen. Nun wissen wir es besser. Aus der Erfahrung wissen wir, dass die Geschichte sich nicht wiederholt“. (George Akerlof & Paul Romer, 1993:60).

Mankiw hat die Arbeit zurückgewiesen und auch die Schlussfolgerung, indem er den von Ökonomen bevorzugten Begriff der Verachtung „Anekdote“ verwendete. Mankiws Abweisung war unehrlich. Die Arbeit, die er überprüfte, war nicht anekdotisch. Mankiws berüchtigte Schlussfolgerung war, dass es für Savings and Loans (S&L) irrational wäre, nicht zu plündern, legt Black dar.

Mankiw lehnt die Erklärung von Akerlof und Romer ab, wie die Deregulierung die perversen Anreize geschaffen hat, die den Betrug ankurbelten. Und Mankiw hat behauptet, dass das Problem Überregulierung war. Die Warnung von Akerlof und Romer hätte eine Wiederholung der finanziellen Katastrophe verhindern können. Leider sind die Clinton- und Bush-Regierungen Mankiws Politik gefolgt und kriminogene Umgebungen geschaffen, die den buchhalterischen control fraud vorantrieben, was zu Enron-Skandal und anhaltenden Krise geführt hat. 

Fazit: Es ist überraschend, dass Krugman überrascht ist, fasst Black als Fazit zusammen. „Neo-liberale Ökonomen wurden weltweit die wertvollsten Verbündeten der institutionalisierten Betrüge (control frauds). Mankiw ist nicht ein später Bekehrter, aber unter den ältesten und am meisten schrillen Fürsprechern des elitären Betrugs“.

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