Die
SNB ist in aller Munde. Die Fremdwährungsreserven der SNB sind per Ende Juli von 365 Mrd. Franken auf 406,5 Mrd. Franken gestiegen.
Davon sind 60% in Euro angelegt.
Die
SNB kauft Euro, um den Mindestkurs von 1.20 Franken pro Euro zu verteidigen. Die Devisenreserven belaufen sich
damit auf rund 70% des BIP.
Währenddessen
bedeutet die weitere Verschärfung der Euro-Krise zusätzliche Last für die
Wirtschaftsentwicklung in der Schweiz. Obwohl die SNB bei jeder Gelegenheit eindeutig
und klar begründet, warum der Devisenmarkt gegenwärtig nicht mehr ordentlich
funktioniert, geraten die Ziele und die Motivation der Festlegung des Mindestkurses
in einer Extremsituation öfters aus dem Auge. Die Financial Times (FT)
betrachtet die Schweiz als das „neue China“. Reuters bezeichnet die Schweiz als „Hedge Fonds“.
Die
unbarmherzige Austeritätspolitik des Eurolands erschwert die Aufgaben der SNB, eine
angemessene Geld- und Währungspolitik zu führen, die Preisstabilität zu
gewährleisten und dabei der konjunkturellen Entwicklung Rechnung zu tragen.
SNB-Zielband:
0,00-0,25%, SARON (Repo-Overnight): -0,06% (in rot),
Engpassfinanzierungsfazilität: 0,5%, 3-Monats-Libor CHF: 0,05% (in grün) und
Rendite der Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit: 0,60& (in blau), Graph: SNB
Die
Verbraucherpreise (CPI) fallen in der Schweiz den 10. Monat in Folge. Die Inflation
ist daher derzeit kein Thema. Ganz im Gegenteil: es gibt einen deflationären Trend. Die
Arbeitslosigkeit ist zwar im Juli bei 2,7% verharrt. Aber was Sorgen bereitet,
ist, die Jugendarbeitslosigkeit, die
im vergangenen Monat um 9,1% auf 2,9% geklettert ist.
Die
Schweiz wird andererseits weiterhin dafür entschädigt, kurzfristige Schuldtitel
zu begeben. Auch auf der heutigen Auktion für Geldmarktpapiere mit drei Monaten Laufzeit hat sich eine negative Rendite ergeben. Die Gebote
beliefen sich auf 2,9 Mrd. Schweizer Franken. Zugeteilt wurden 699 Mio. Franken
zu einer negativen Rendite von -0,593%.
Das ist mittlerweile seit dem August 2011 die 51. Versteigerung mit einem
Ergebnis von Minus-Rendite in Folge.
Welche Rolle spielen aber
die Interventionen der SNB am Devisenmarkt in Bezug auf die Renditen der Staatspapiere,
die im Sog der Euro-Krise auf Allzeittiefstände gesunken sind?
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