Möglicherweise
gibt es kein Thema, welches Sozialdemokraten und Konservative mehr spaltet als
das Verhältnis zwischen Erfolg und Glück. Viele Konservative feiern Markterfolg
gern als eine fast unausweichliche Konsequenz von Talent und Leistung.
Sozialdemokraten hingegen erinnern uns gern daran, dass, auch talentierte
Menschen, die hart arbeiten, manchmal in harten Zeiten ohne eigenes Verschulden
scheitern, schreibt Robert Frank in
einem lesenswerten Artikel („Luck v.
Skill“) in NY Times am Sonntag.
Beide
haben wichtige Implikationen für die Politik, sodass es gut wäre, darüber mehr
zu wissen, wie wichtig Glück eigentlich ist. Leider ist es eine inhärent
schwierige Frage zu beantworten. Aber die jüngsten Experimente deuten darauf
hin, dass die zufälligen Ereignisse Marktergebnisse stark beeinflussen können,
und zwar viel stärker als bisher angenommen, hebt der an der Cornell University lehrende Wirtschaftsprofessor hervor.
Die
Soziologen Duncan H. Watts, Matthew Sagalnik und Peter Dodds haben einige
dieser Experimente durchgeführt, welche Watts in einem hervorragenden Buch „Everything is Obvious“ *(2001),
* „Once You Know the Answer“
beschreibt. Die Arbeit der Autoren konzentriert sich auf die online-Märkte,
aber es hat viel weiter reichende Auswirkungen.
Die Analyse legt nahe, dass die
Verbindung, obwohl der Markterfolg von der Qualität eines Produktes abhängt,
extrem variabel und unsicher ist. Sogar der beste Mitbewerber kann in einer
Produktkategorie scheitern, und sogar der schlechteste manchmal gewinnen. Und
für eine überwältigende Mehrheit der Teilnehmer im Bereich Mittelstufe-Qualität
haben die Wissenschaftler herausgefunden, dass der Erfolg weitgehend eine Sache
des Zufalls ist.
Wir
wussten immer, dass es schön war, klug und fleissig zu sein und wenn Sie mit
diesen Qualitäten geboren und aufgewachsen sind, wären Sie unglaublich
glücklich, so wie Sie glücklich wären, wenn Sie in den USA, nicht in Somalia
aufgewachsen wären.
Aber
die Forschung der Soziologen helfen uns, zu verstehen, warum viele Menschen,
die solche Qualitäten nicht haben, nie solchen Erfolg auf dem Markt erfahren
werden. Elemente des Glücks in den Informationsflüssen, die diesen Erfolg
fördern, sind manchmal die wichtigsten zufälligen Faktoren von allen, betont Prof. Frank.
Natürlich
sollten wir die talentierten, hart arbeitenden Menschen feiern, die in ihrem
Unternehmen oder der Karriere erfolgreich sind. Aber die Forschung bietet eine
wichtige moralische Lektion: dass diese Menschen vielleicht auch gut daran
täten, wenn sie eingedenkt ihres eigenen Glücks demütiger verbleiben würden.
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