Die
US-Regulierungsbehörden erhöhen in den vergangenen Tagen den Druck auf die
Finanzindustrie, um das Risiko in einem obskuren Eck des Kreditmarktes zu
reduzieren, wie Jon Hilsenrath in einem lesenswerten Artikel (“Heat’s on Triparty Repos”) in WSJ berichtet.
Es
handelt sich dabei um den Triparty Repos
Markt, wo sich viele grosse Finanzinstitutionen Finanzmittel für ihre
Handelsgeschäfte beschaffen. Der Markt mit Volumen von 1‘700 Mrd. $ geriet bekanntlich während der Finanzkrise von 2008
unter Stress. Die Fed bittet seither die Big Players wie New York Mellon Corp und J.P.
Morgan Chase um Risiko-Verringerung.
Die
Aufsichtsbehörde der US-Notenbank drängt die grossen Banken zu mehr aggressiven
Investitionen in die Technologie, um die Risiken zu reduzieren. Die Oversight Commission im Zusammenhang mit
dem Dodd-Frank Gesetz hat jedoch bislang keine konkreten Massnahmen ergriffen.
In
einem Triparty Repo Handel geht es darum, dass die Wall
Street Brokers und andere Finanzunternehmen (wie z.B. Goldman Sachs, Morgan Stanley und Deutsch Bank), welche über keine herkömmlichen Kundeneinlagen
verfügen, sich an die Geldmarkt-Fonds (money-market
mutual funds), welche von Unternehmen wie Fidelity Investments, Federated Investors und Vanguard verwaltet werden, wenden, um sich kurzfristig zu
finanzieren.
Die
Wall Street Brokers hinterlegen dafür ihre Wertschriftenportfolios als
Sicherheit (collateral), wobei die
zwei grossen Clearingsbanken (The Bank of
New York Mellon und J.P. Morgan Chase)
als Vermittlerin zwischen Cash und Wertschriften in der Mitte stehen.
Triparty Repo
Markt, Graph: WSJ
Eine
grosse Sorge der Regulierungsbehörden ist, dass die Handelsgeschäfte zwischen
Brokers und Geldmarkt-Fonds sich nicht perfekt decken. Die Brokers bleiben
jeden Tag für ein paar Stunden ungedeckt.
Während
eines 3-stündigen Fensters, wo neue Handelsgeschäfte abgeschlossen werden,
stellen J.P. Morgan und Bank of New York Mellon das von den
Kreditnehmern benötigte Cash bereit. Wenn die Wertpapiere, die als Sicherheit
hinterlegt werden, an Wert verlieren oder der Markt das Vertrauen in die
Finanzunternehmen, die Kredit aufnehmen und Kredit anbieten, verliert, könnten
die Zwischenhändler einer Panik ausgesetzt werden und selbst Risiken
übernehmen.
Die
Bank of New York Mellon ist dabei bei
weitem der grösste Spieler unter den beiden grossen Clearingsbanken, mit einem
Marktanteil um ein Mehrfaches als die von J.P.
Morgan Chase.
Die
Fed-Vertreter haben Enttäuschung zum Ausdruck gebracht, dass eine Gruppe von
Banken, Investoren und Vertreter der Finanzindustrie, die mit der Aufgabe
vertraut sind, um die Probleme anzugehen, sich bisher nicht bewegt haben. Die
anfängliche Frist war bis 2011 gesetzt, um das Risiko-Exposure der Banken zu
verringern. In einem Bericht von Februar wird nun erwähnt, dass die Zielsetzung
bis 2016 nicht erfüllt werden dürfte.
Daniel
Tarullo, Fed-Governeur sagt, dass es nun die Aufgabe der Aufsichtsbehörden
wird, die geeigneten regulatorischen und aufsichtsrechtlichen Massnahmen zu
treffen, um die Risiken zu mindern. Die grossen Banken haben m.a.W. bislang
kein Interesse an Selbstsregulierung gezeigt.
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