Freitag, 18. Mai 2012

Wirtschaft ist keine Moralfabel


Kevin O’Rourke (h/t to Paul Krugman) nimmt es in seinem Blog mit Lorenzo Bini Smaghi auf. Der italienische Wirtschaftswissenschaftler, der Mitglied des Direktoriums der EZB war, bezeichnet in einem wunderlichen Artikel („The only way to contain a Greek exit“) in FT die griechischen Wähler als „irrational“, wenn sie die Austeritätspolitik zurückweisen.

O’Rourke betont, dass das angesichts des erbärmlichen Scheiterns des besagten Sparkurses eine seltsame Stellungnahme von Bini Smaghi ist.

Krugman fügt in seinem Blog hinzu, dass BiniSmaghi die letzte Person sei, die Griechen in Sachen Sinn und Sinnlichkeit zu belehren. Nur wenige Menschen lagen so konsequent falsch, darauf zu bestehen, dass der ursprüngliche Plan für Griechenland durchführbar sei, dass Umschuldung nicht notwendig oder wünschenswert sei und dass alle Skeptiker über die verschiedenen Pläne falsch informiert seien.

In gewisser Weise veranschaulicht Bini Smaghi laut Krugman die Krise der EU-Elite: moralisierend, schulmeisterhaft, immer falsch, doch immer überzeugt, dass die andere Seite des Arguments dumm und widerlich sei.

Fazit: Bei der Wirtschaft handelt es sich nicht um eine Moralfabel.

Keine Kommentare: