„Sich
ins eigene Fleisch schneiden“ sollte der neue, offizielle Slogan der deutschen
Politiker sein, schreibt Tim Duy in seinem Blog (h/t to Mark Thoma).
Es
ist ziemlich klar, dass die finanziellen Rahmenbedingungen sich mit dem freien
Fall des Euro in Europa verschlechtern, bemerkt der an der University of Oregon
lehrende Wirtschaftsprofessor.
Die
europäische Politik wurde über den Winter viel zu selbstgefällig, durch den
Glauben, dass die EZB das Problem mit zwei LTROs (langfristige Refinanzierungsgeschäfte) gelöst
hätte. In gewisser Weise hat es auch danach ausgesehen, nur für den Moment.
Aber wie es immer offensichtlicher wurde, dass die EZB weg vom Fenster war, ist
alles schief gegangen, hält Duy fest.
Die
ökonomischen Realitäten kamen zurück ins Spiel. Darüber hinaus wurden herzlich
wenige Massnahmen getroffen, um die Probleme zu lösen. Im Wesentlichen fehlt die
institutionelle Struktur einer Fiskalunion, welche eine Gemeinschaftswährung
funktionieren lassen würde, erläutert Duy weiter.
Angela Merkel sieht eine grosse Peitsche als den
einzigen Weg aus der Krise. Sie ist nicht bereit, zu erkennen, dass sie für die
Peitsche auch ein Zuckerbrot benötigt. Am Ende des Tages würde sie eher das
ganze Projekt scheitern lassen, anstatt die Notwendigkeit zu erkennen, dass es
eines internen Finanzausgleichs bedarf.
Die
deutsche Politik betrachtet die ganze Sache andersrum und macht sich Sorgen
über die Moral-Hazard-Auswirkungen
eines Kurswechsels. Aber Europa ist über Moral-Hazard hinaus. Deutschland soll
laut Duy Moral-Hazard-Bedenken ablegen
und einen kooperativen Weg finden und zwar möglichst schnell.
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