Diejenigen,
die behaupten, dass die derzeitigen wirtschaftlichen Probleme strukturell sind,
meinen damit, dass die Probleme durch die Ankurbelung der
gesamtwirtschaftlichen Nachfrage nicht gelöst werden können.
Sind
aber die wirtschaftlichen Probleme heute wirklich strukturell? Welche Anzeichen
gibt es dafür?
Anders
als die traditionelle konjunkturelle Arbeitslosigkeit, welche eine
Nachfrageschwäche für Güter und Dienstleistungen widerspiegelt, und mit
zusätzlichen Staatsausgaben angekurbelt werden kann, ist die strukturelle
Arbeitslosigkeit unempfindlich für traditionelle wirtschaftliche Lösungen,
schreibt Peter S. Goodman in einem
lesenswerten Artikel („Structural
Unemployment Talk is Nonsense“) in Huffington Post.
Die
strukturelle Arbeitslosigkeit resultiert aus einer Fehlanpassung (mismatch) zwischen verfügbaren
Arbeitskräften und benötigten Arbeitsplätzen. „Lassen Sie uns die akademische Definition
überspringen“, bemerkt Goodman weiter.
„Die
wesentliche Bedeutung der strukturellen Arbeitslosigkeit ist, dass die Leute mit
Geld sich wegen der Menschen nicht aus der Ruhe bringen lassen, die arbeitslos
sind und Mühe haben, ihre Rechnungen zu begleichen, weil das Schicksal und die
Globalisierung und die Kräfte, die grösser sind als jede Institution so viele
Arbeitsplätze vernichten. Kein Argument veranlasst die Reichen, mehr Steuern zu
zahlen, die Staatsausgaben zu unterstützen, weil damit keine Arbeitsplätze
geschaffen werden“.
Die
strukturelle Arbeitslosigkeit ist funktionell ein Euphemismus, der seinen
Anhängern erlaubt, die Imprimatur der professorialen Autorität in Anspruch zu
nehmen, während Millionen von Menschen zu Langzeitarbeitslosigkeit verdammt
werden. Und all dies, ohne sich dabei mies und herzlos zu fühlen, legt Goodman
dar: „Menschen ohne Arbeit. Darüber kann aber nichts gemacht werden. Wie
schade! Bitte überreichen Sie die Pastete“.
Wir
haben immer noch viel zu viele Menschen, die im Finanz-Sektor arbeiten, einem
Bereich der Wirtschaft, die sehr wenig mit der Herstellung von Gütern und
Dienstleistungen mit innerem Wert zu tun hat, mit Produkten also, die die
Menschen verwenden könnten, um Probleme zu lösen oder das Leben produktiver zu
gestalten, argumentiert Goodman.
Wir
alle würden demnach von einer Umstrukturierung (weg von der Abhängigkeit von Finanzinnovationen
ab in Richtung von echten Innovationen in produktiven Bereichen wie erneuerbare
Energien, Informationstechnologie und Life Sciences.
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