Die
Austeritätspolitik hat kläglich versagt. Das menschliche Leid steigt in
Griechenland, Irland, Spanien und Portugal mittlerweile ins Unermessliche. Der
rigorose Sparkurs führt im Angesicht des depressiven Umfelds der Wirtschaft nach
und nach zu einer tieferen Depression.
Was
passiert aber, wenn Griechenland den
Euro-Raum verlässt? Niemand weiss es genau. Es gibt aber Stimmen, die in den
vergangenen Tagen laut werden. Argentiniens
Erfahrungen seien in dieser Hinsicht irrelevant, weil Griechenland kaum
Ausfuhren habe.
Vor
diesem Hintergrund liefert Paul Krugman
in seinem Blog eine interessante Abbildung
via Weltbank.
Was
Faktum ist, dass Griechenland nicht viele Güter exportiert. Aber es exportiert
eine Menge Dienstleistungen (Schifffahrt und Tourismus). Wie würden diese
Branchen auf die Abwertung der neuen Drachme reagieren?
Exporte
(Güter und Dienstleistungen) als Prozent des BIP, Argentinien (rote Kurve) und
Griechenland (graue Kurve) im Vergleich, Graph:
Weltbank via Prof. Paul Krugman
Das
Liefer-Volumen würde sich vermutlich nicht viel ändern. Da aber die Preise auf Euro
und Dollar lauten würden, wären sie im Verhältnis zum griechischen BIP mehr
wert, sodass es zu einem Wachstumsschub käme, hebt Krugman hervor.
Tourismus
könnte mit billigen Hotels eine Menge Pauschalreisen aus Grossbritannien und
Deutschland anziehen, solange die politische Situation nicht chaotisch verbleibt.
Das
ist keine Prognose, hält Krugman fest, dass alles gut werde, aber ein Hinweis
darauf, dass der Pessimismus über griechische Aussichten, sobald der Aufruhr
vorbei ist, übertrieben sein dürfte.
Auch Heiner Flassbeck (h/t to NachDenkSeiten) hat bereits
im Oktober im vergangenen Jahr darauf hingewiesen, dass Griechenland das
Potenzial hat, zu wachsen, nicht nur, wie in Deutschland gern verbreitet wird,
mit Olivenöl und Ziegenkäse. „Das ist einfach quatsch! Sie haben z.B. eine gute
pharmazeutische Industrie , eine gute chemische Industrie und Werften“,
unterstreicht der Chefökonom der UN-Organisation für Welthandel und Entwicklung
(UNCTAD) mit Sitz in Genf.
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