Die
Euro-Krise lastet auf Schweizer Wirtschaft. Keine Frage. Die Ausfuhren in die
EU gehen zurück. Aber auch die Einfuhren aus der EU sind rückläufig.
Und
die Devisenhändler finden das Geschäft mit dem Wechselkurs des Euro gegen den
Schweizer Franken seit der Festlegung des Mindestkurses durch die SNB am 6.
September 2011 äusserst langweilig.
Heute
gab es aber etwas Aufregung. Der Euro legte im Tagesverlauf gegen den Franken
plötzlich stark zu. Es gibt laut FT Alphaville Gerüchte, wonach die Schweiz
Überlegungen anstelle, das auf Schweizer Franken lautende Bankguthaben durch
Ausländer zu besteuern.
Ferner
soll, wie die Gerüchteküche brodelt, JP Morgan grosse Euro-Kaufaufträge bei nahe 1,20
Franken platziert haben.
Die
Attraktivität des Schweizer Frankens im Ausland ist ein seit dem Ende des
Ersten Weltkriegs bekanntes Phänomen. Es gibt verschiedene Gründe dafür, wie
z.B. die politische und wirtschaftliche Stabilität des Landes. Doch gab es in
der Schweiz zuletzt in der Zeit vor 1980 Massnahmen gegen die sog. „Internationalisierung
des Frankens“, in Form von z.B. Kapitalimport- und Kapitalexport-Beschränkungen.
Euro/CHF
Wechselkurs (Intraday), Graph:
swissquote.ch
Die
Schweizerische Nationalbank (SNB) hat aber nach dem Zusammenbruch des fixen
Wechselkurssystems ihre geldpolitische Strategie angesichts der wachsenden
Globalisierung an die neuen Rahmenbedingungen angepasst bzw. internationalisiert,
um die Wirksamkeit der Geldpolitik zu erhöhen.
Bemerkenswert
ist, dass die SNB wie aus den aktuellen Daten hervorgeht, im ersten Quartal
Euro verkauft hat, um mit dem Erlös Britisches Pfund (GBP) zu kaufen.
SNB
verkauft Euro im ersten Quartal 2012, Graph:
Dara Blume, Morgan Stanley
An
der Spitze betrug der Euro-Anteil der Fremdwährungsreserven der SNB rund 71%.
Ende 2010 fiel der Anteil auf 56% zurück. Inzwischen hat sich der Anteil an GBP
von 4,2% auf 8,6% verdoppelt. Ferner sind rund 80% der Devisenreserven der SNB in
Staatsanleihen angelegt. Davon sind wiederum 80% in Anleihen mit der besten
Kreditwürdigkeit von „AAA“.
SNB
verringert Euro-Exposure im ersten Quartal 2012, Graph: Dara Blume, Morgan
Stanley
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