Dienstag, 29. Mai 2012

Euroland in Krise


Der Euro hat in diesem Monat gegenüber dem US-Dollar um 5,2% an Wert verloren. Mit 1,2496 Dollar hat die Gemeinschaftswährung am 25. Mai den tiefsten Wert gegen den Dollar seit Juli 2010 verbucht.

Die Repo-Kurve für den Euro ist in den vergangenen Wochen eine inverse (fallende) Form angenommen. Die Rede ist von Eurepo-Zinsstruktur, dem Verhältnis von Zinssätzen mit unterschiedlichen Laufzeiten zueinander. Eine inverse Kurve deutet auf Stress im Markt hin.

Die Banken sind allem Anschein nach nicht bereit, sich im Repo-Markt in Bezug auf die erforderlichen Sicherheiten (collateralized lending) von mehr als einem Monat zu engagieren. Das Repo-Geschäft mit einer Laufzeit von einem Tag scheint zur Zeit von Marktteilnehmern bevorzugt zu werden. Das heisst, dass die Banken die kurzen Laufzeiten vorziehen.

Vor einem Monat noch war die Eurepo-Kurve aufwärts gerichtet.


Euro Repomarkt (Laufzeiten für Kreditaufnahme von einem Tag bis zu einem Jahr), Graph: Sandy Chen, via FT Alphaville

Die EZB muss viel mehr tun. Aber die EZB ist eine Zentralbank, die sich weigert, wie eine Währungsbehörde zu agieren, wie Kevin O’Rourke einst zum Ausdruck gebracht hat.

Was unternimmt aber die EZB, um das Überleben der Gemeinschaftswährung zu gewährleisten? Die europäischen Zentralbanker vernachlässigen wegen Inflationsbesessenheit geflissentlich die Arbeitslosigkeit und die Finanzstabilität und setzen alle Hoffnungen auf die Vertrauen Fee.


Euro/USD Wechselkurs (1 Monat), Graph: Bloomberg

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