Samstag, 5. Mai 2012

Depression und Keynes-Kurve


Paul Krugman plaudert in einem lesenswerten Interview mit Ezra Klein, The Washington Post über sein neues Buch („End This Depression Now!“).

Auf die Frage, welche Art von Verbesserung in Bezug auf die Arbeitslosigkeit die Fed-Politik herbeiführen kann, antwortet Krugman, dass es wahnsinnig unklar ist. Zum Teil, weil man immer sieht, dass es eine fragliche Sache ist, im Engagement in Bezug auf die künftige Inflation Glaubwürdigkeit zu bekommen. Es ist einen Versuch wert, aber es ist eine Sache, die zweifelhaft ist.

„Die grosse Sache über die Fiskalpolitik ist, dass sie einen direkten Einfluss hat und nicht erfordert, die Hände der politischen Entscheidungsträger für die Zukunft zu binden. Und es gibt das Problem, dass der Hauptkanal, durch den die Zinsen auf die Wirtschaft auswirken, das Wohnungswesen ist. Sind wir aber für einen Immobilien-Boom bereit? Vielleicht. Es sieht besser aus als vor ein paar Jahren. Es kann ein Trick sein, aber vielleicht auch nicht“, bemerkt der Träger des Wirtschaftsnobelpreises.

Die sehr eigentümliche Reihe von Dingen, die in Griechenland passiert sind, bildet den Rahmen dafür, was in Europa los ist, hebt Krugman in seinem Buch hervor. Was wäre aber, wenn wir den Fall Griechenland nicht hätten? Wenn es z.B. Portugal und Irland, Spanien und Italien wären? Würde es heute anders aussehen?


Prof. Paul Krugman, End This Depression Now!, W.W. NortonMay 2012

Er wisse es nicht, so Krugman. Nennen wir es die „Hellenisierung“ der Krise. Aber der an der University of Princeton lehrende Wirtschaftsprofessor denkt, dass die Deutschen einen Weg finden würden, zu argumentieren, dass es sich dabei um ein Problem der haushaltspolitischen Verantwortung handelt.

Es würde sicherlich nicht helfen. Die Griechen haben viel zu antworten, was die Erstellung einer Vorlage betrifft. Eine Menge schlechte Ideen sind aber darauf projiziert worden.

Krugman erklärt, dass er nicht überrascht ist, dass Europa sozusagen so sehr auf der anderen Seite der Keynes-Kurve gelandet sind.
Er kenne die Deutschen. „Sie haben noch nie an irgendetwas davon geglaubt. Sie sind an einem Punkt, welcher in unserem Spektrum nicht vorhanden ist“, unterstreicht Krugman.

Die Menschen sind entweder für Keynesianismus und für einen starken Sozialstaat oder sie glauben in Keynesianismus nicht und sie glauben an den Sozialdarwinismus. Die deutsche Sache ist streng: man muss seinen Haushalt in Gleichgewicht bringen und an einen starken Sozialstaat glauben.

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