Die
Kerninflation verharrt in der Schweiz
den 7. Monat in Folge negativ. Im April belief sich die Inflation (ohne frische
und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe) auf Minus 1,2%.
Wie
dem von der SNB heute vorgelegten
Monatsheft (Mai 2012) zu entnehmen ist, verbleibt auch der getrimmte Mittelwert
(TM15), der wie die Kerninflation
ein geeigneteres Bild der Entwicklung der allgemeinen Inflation liefert, unter
der Null Marke: Minus 0,1%. Der TM15
betrug auch im Vormonat Minus 0,1%.
Die
Schätzungen der Kerninflation sind nützlich, weil die am Konsumentenpreisindex
(CPI) gemessene Teuerung
kurzfristigen Schwankungen unterliegt.
Gemessen
am Produzenten- und Importpreisindex betrug der Preisrückgang in der Schweiz
im April 2012 innert Jahresfrist Minus 2,3%.
Schweiz:
Kerninflation und der getrimmte Mittelwert, Graph:
ACEMAXX ANALYTICS
PS: Der vorübergehende Anstieg der
Teuerung im März 2011 ist im Wesentlichen auf einen Sondereffekt aufgrund eines
höheren Erhebungsrhythmus der Preise für Bekleidung
und Schuhe zurückzuführen.
Die
Schweizerische Nationalbank (SNB) erwartet, dass die Inflation kurzfristig
„stärker negativ“ wird. Die SNB-Prognose für 2012 lautet Minus 0,6%.
Die
Eidgenosschaft hat zuletzt am vergangenen Dienstag auf einer Auktion Geldmarktpapiere
mit 3 Monaten Laufzeit (16. August 2012) zu einer Rendite von Minus 0,200% verkauft. Zugeteilt wurden 1‘344 Mio. Franken, während die
Gebote in Höhe von 4‘352 Mio. Franken eingegangen sind.
Defizit-Falken warnen seit mehr als drei Jahren sowohl
in den USA als auch im Euroland davor, dass die Zinsen durch die Decke
schiessen würden, wenn die öffentliche Hand nicht sofort anfangen würde, die
Staatsausgaben heftig zu kürzen.
Es
ist wichtig, hervorzuheben, dass es hierbei nicht nur um eine schlechte
Prognose der Verfechter der Austeritätspolitik (fiscal austerity) geht, sondern auch darum, wie man grundsätzlich über
die Haushaltsdefizite nachdenkt, während die Wirtschaft in einer Depression
steckt. Die Keynesianer haben von Anfang an festgehalten, dass die Zinsen nicht
steigen würden, solange die Wirtschaft depressiv verläuft.
Die hohe Nachfrage trotz der negativen Renditen legt nahe, dass die Investoren bereit sind, negative
Verzinsung in Kauf zu nehmen, um ihr Vermögen sicher aufbewahren zu können.
PS:
Beim
TM15 werden jeden Monat je 15% der Güterpreise mit den höchsten
und den tiefsten Jahresveränderungsraten aus dem Konsumentenpreisindex
ausgeschlossen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen