Das
Bruttoinlandprodukt (BIP) hat in der
Schweiz im ersten Quartal 2012 gegenüber dem vierten Quartal 2011 um 0,7% zugenommen.
Die
Ausgaben für den privaten (+0,6%) und den öffentlichen (+2,0%) Konsum lieferten
positive Impulse, während Bruttoanlageinvestitionen (-1,5%) und der
Aussenhandel (Exporte: -0,4%) negativ zum BIP-Wachstum beitrugen, wie das
Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO)
heute morgen mitgeteilt hat.
Während
die Unternehmen sich mit Investitionen zurückhielten, expandierte der Staatskonsum um 2,0% in den ersten
Monaten des Jahres.
Fazit: Der Aufschwung, nicht der
Abschwung ist der richtige Zeitpunkt für Sparmassnahmen.
Während
die EU am rigorosen Sparkurs, der
bereits kläglich gescheitert ist, apodiktisch festhält, und das millionenfache
menschliche Leid an der Peripherie in Kauf nimmt, erhöht die Schweiz die Staatsausgaben, um die
gesamtwirtschaftliche Nachfrage anzukurbeln.
Während
die EZB einem sich abzeichnenden Bank Run in der Eurozone tatenlos
zuschaut, denkt die SNB über Abwehrmassnahmen nach, wie ein
Run auf den sicheren Hafen Franken zu
unterbinden ist.
Schweizer
BIP im I. Quartal 2012, Graph: SECO,
Staatssekretariat für Wirtschaft
Ferner
scheinen die Investoren unbesorgt, was fortgeschrittene Länder mit einer
stabilen Regierung und einer eigenen Währung betrifft. Dort, wo die Bond Vigilantes nicht sichtbar
sind, wird auch nicht mit Zahlungsausfall (default)
gerechnet.
Die
Schweiz, die mühelos an neue Kredite kommt, hat am Dienstag wiederum ein
Geldmarkt-Papier zu einer negativen Rendite verkauft. Auf der Auktion der Geldmarkt-Papiere
mit 3 Monaten Laufzeit (30. August 2012) gingen Gebote in Höhe von 4‘159 Mio.
Franken ein.
Die
Schweizerische Eidgenossenschaft hat darauf hin 688,8 Mio. Franken zu einer
Rendite von Minus 0,620% mit einem
Einheitspreis von 100,157% zugeteilt.
Die
USA, Grossbritannien und die Schweiz können sich mit der eigenen Währung sehr
günstig Kapital am Markt beschaffen. Dazu zählt auch Deutschland, wo die
Rendite der Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit demnächst unter 1% fallen
dürfte. Wer vor diesem Hintergrund vor Inflation warnt, ist nicht aufrichtig
und führt bewusst irre.
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