Die
Konsumentenpreise fallen in der Schweiz den 7. Monat in Folge.
Der Landesindex der Verbraucherpreise (CPI)
hat im April annualisiert einen Wert von Minus
1,0% verzeichnet, verglichen mit einer Jahresrate von Minus 1,0% im Vormonat,
wie das Bundesamt für Statistik (BFS) heute mitgeteilt hat.
Die
Deflation vertieft sich damit
in der Schweiz seit mehr als einem
Jahr. Die Kerninflation ist schon längst
negativ.
Die
Wirtschaft steckt tief in einer Liquiditätsfalle.
Die kurzfristigen Staatspapiere, die tatsächlich auf der Nullgrenze liegen,
stellen zur Zeit eine vollkommene Substitution für Cash dar. Warum? Weil die
Kassehaltung bei einer negativen Inflationsrate und einem Nominalzinssatz von
Null Prozent einen positiven Realzins bringt.
Die
radikale Kürzung der Staatsausgaben angesichts der depressiven Wirtschaft in
der Euro-Zone führt zu einer sich erfüllenden Abwärtsspirale aus Stagnation und
Deflation. Und die Schweizer Wirtschaft erleidet sozusagen „Kollateral-Schäden“,
auch wenn die SNB im Verlauf der Finanzkrise von 2008 nichts Falsches gemacht
hat.
Schweiz
Konsumentenpreise (CPI), Graph:
Bundesamt für Statistik (BFS)
Veränderungen
in Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat
Auf
der Versteigerung der Geldmarkt-Papiere mit 3 Monaten Laufzeit am 30. April
2012 gingen am Montag Gebote in Höhe von 1,4 Mrd. Franken ein. Zugeteilt wurden
788,3 Mio. Franken zu einem Einheitspreis von 100,040% mit einer Rendite -0,158%.
Auf
der Auktion am 24. April 2012 wurde für Geldmarktpapiere mit 3 Monaten Laufzeit
(16. Juli 2012) sogar Gebote in Höhe von 6,5 Mrd. Franken abgegeben. Zugeteilt
wurden 922,5 Mio. Franken mit einer Rendite von Minus 0,158%.
Das
bedeutet, dass die Risikotoleranz derzeit aussergewöhnlich niedrig ist. Die
Marktteilnehmer sind pessimistisch. Der rigorose Sparkurs, der vom Kern der
Euro-Zone für die Peripherie aufgenötigt wird, macht alles nur noch schlimmer.
PS:
Kerninflation: Inflation ohne frische
und saisonale Produkte, Energie und Treibstoffe.
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