Dienstag, 29. Januar 2013

Entspannung an den globalen Finanzmärkten?


Es gibt keinen Zweifel daran, dass die Euro-Zone sich aktuell in einer Rezession befindet. Doch die Mitteilung durch die EZB, dass die LTRO-Rückzahlungen der Banken in der Euro-Zone höher ausfällt als erwartet, hat einen optimistischen Schub ausgelöst.

Der Abbau der sog. Überschussliquidität würde sicherlich zu einer Entspannung am Geldmarkt führen.

Die Renditen der Staatsanleihen in den USA, Deutschland und der Schweiz sind vor diesem Hintergrund in den vergangenen Tagen nicht unwesentlich gestiegen.



Renditen der Staatsanleihen (USD, EUR und CHF) mit 10 Jahren, Graph: ZKB in DMO

In den USA hat der Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter (durable goods orders) mit einem Plus von 4,6% im Dezember für eine positive Überraschung gesorgt, was zugleich einen Anstieg den vierten Monat in Folge bedeutet.


Auftragseingang langlebiger Wirtschaftsgüter in den USA, Graph: David Greenlaw and Ted Wieseman, Morgan Stanley

Die US-Treasury Bonds profitieren von der ultra-lockeren Geldpolitik der US-Notenbank. Würde die Fed damit aufhören, im Rahmen der „open-ended“ QE-Politik US-Staatsanleihen am offenen Markt zu kaufen, dürften die internationalen Investoren vorerst aufhorchen.

Es gibt jedoch keinen Anlass für eine Panik, da die Fed versprochen hat, die Zinsen bis mind. Mitte 2015 nahe Null Prozent zu halten. Es gilt, sich zu vergegenwärtigen, dass es die Absicht der QE-Politik ist, die Zinsen auf lange Sicht nach unten zu drücken, wie Frances Coppola in ihrem Blog betont.

Der Anstieg der Renditen wird von einigen Marktbeobachtern derzeit daher als ein „vorübergehendes Phänomen“ angesehen. Würde die Euro-Krise in der zweiten Jahreshälfte 2013 aufflackern, stiege die Nachfrage nach sicheren Anlagen wieder an, sodass mit einem erneuten Rückgang der Renditen gerechnet werden müsste.

Keine Kommentare: