Christina Romer ersucht die Fed in einem
lesenswerten Artikel („The Fed drives
best at highest speeds“) in NYTimes dringend, von der Geschichte
zu lernen.
Mit
dem Drama über die Fiskalpolitik ist es leicht, die ruhige Entwicklung der Geldpolitik,
die bei der US-Notenbank stattfindet, zu verpassen, bemerkt die an der University of California, Berkeley
lehrende Wirtschaftsprofessorin.
Die
Notenbank hat eine aggressivere Geldpolitik an den Tag gelegt, die sehr
hilfreich sein könnte, die Erholung der Wirtschaft zu unterstützen. Aber das
Engagement der Fed im Hinblick auf die neue Politik erscheint wackelig,
unterstreicht die ehemalige Wirtschaftsberaterin von Präsident Obama.
Unmittelbar
nach der FOMC-Sitzung im Dezember haben sich nämlich einige Mitglieder des
geldpolitischen Ausschusses der Fed gegen die Massnahmen geäussert. Warum drohen
aber manche Entscheidungsträger, die jüngsten Massnahmen der Fed rückgängig zu
machen?
Prof.
David Romer (Christina Romers Ehemann) und Frau Romer haben kürzlich in einer Forschungsarbeit („The Most Dangerous
Idea in Federal Reserve History: Monetary Policy Doesn’t Matter“) festgehalten,
dass die pessimistischen Ansichten über die expansiven geldpolitischen Massnahmen
eine wichtige Rolle gespielt haben, den Spielraum der Fed einzuschränken.
Entscheidungsträger
sorgen sich, dass solche Massnahmen wenig Gutes tun würden, und dass sie zu
Inflation, zu Verzerrungen auf den Finanzmärkten und zu Verlusten im Portfolio
der Fed führen würden. „Diese Auffassungen sind aber sicherlich falsch. Wir
haben einfach nicht genug Erfahrung mit Situationen wie der gegenwärtigen“,
argumentiert Romer weiter.
Die
Forschungsarbeit von R&R zeigt, dass in den zwei Perioden, als die Fed
schreckliche Fehler beging, die Great
Depression in den frühen 1930er Jahren und die hohe Inflation von Anfang und
Ende der 1970er Jahre, die geldpolitischen Entscheidungsträger wenig taten, weil
sie davon überzeugt waren, dass die Massnahmen nicht wirksam wären. Die
nachfolgenden Ereignisse belegen aber, dass sie damit falsch lagen, hebt Romer hervor.
Wenn die geldpolitischen
Entscheidungsträger sich Ende Monat weider treffen werden, müssten die
Kassandras im geldpolitischen Ausschuss (FOMC) den Datensatz aus den 1930er
Jahren eigentlich wieder und wieder lesen. Das wichtigste ist, dass
hypothetische Ängste die Entwicklung bei der Fed nicht stoppen dürfen. Die
Geschichte deutet darauf hin, mehr zu unternehmen, nicht auf der Seitenline zu
stehen, so Romer als Fazit.
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