Der
Euro ist gestern im Tagesverlauf bis auf 1,2491 Franken gestiegen. Das ist der
höchste Wert seit über einem Jahr. Heute wurde im frühen Handel sogar die 1,25
Franken Marke durchbrochen, mit einem Tages Hoch von 1,2570 Franken
Für
die atemberaubende Entwicklung des Wechselkurses gibt es im Wesentlichen zwei Hauptgründe: Erstens die eine Woche zurückliegende Aussage des EZB-Präsidenten Mario Draghi über den
starken Kapitalzufluss in die Euro-Zone. Und zweitens die Mitteilung der ZKB zu Beginn der Woche, bei speziellen
Marktverhältnissen Negativzinsen für Privat- und Anlagesparkonten einzuführen.
Der
Euro hat im Übrigen seit Jahresbeginn nicht nur gegenüber dem Franken, sondern
auch gegen den Yen deutlich an Wert (120,631 Yen)gewonnen.
Während
die EZB die Zinsen vorerst nicht
senken will, hat die SNB keinen
Spielraum, im Angesichts der Deflationsgefahr die Zinsen anzuheben. Die steigenden Einlagen v.a. in der
Peripherie, worauf Draghi hinwies, legen nahe, dass in Europa allem Anschein
nach eine Art Abwicklung der Absicherungsgeschäfte stattfindet, wonach die
Nachfrage nach sicheren Werten etwas abnimmt.
Morgan
Stanley, Global Currency Research Team
hat gestern die folgende bemerkenswerte Abbildung geliefert, mit der Aussage,
dass der Anstieg des Wechselkurses EUR/CHF mit dem Anstieg der Depositen an der
Peripherie (hier im Beispiel in den griechischen Banken) im Einklang steht.
EUR/CHF
Wechselkurs und Verlauf der Depositen bei Banken Griechenlands, Graph: Morgan Stanley, Global Currency Research Team
Ein
weiterer Grund ist sicherlich, dass die SNB keinen Zweifel daran lässt, den im
September 2011 eingeführten Mindestkurs von 1,20 Euro gegen den Franken mit
allen Mitteln durchzusetzen und dazu bereit ist, unbegrenzt Devisen zu kaufen.
Das
in Singapur eröffnete Büro soll helfen, den Mindestkurs gegenüber dem Euro rund um
die Uhr zu verteidigen.
EUR/CHF (intraday), Graph: Swissquote
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