Grossbritanniens
Wirtschaft ist im vierten Quartal stärker geschrumpft als befürchtet. Das BIP
ist von Oktober bis Dezember um 0,3% gegenüber dem Vorquartal gesunken. Die Wirtschaftsleistung ist heute um
3% tiefer als vor dem Ausbruch der Finanzkrise von 2008.
Damit
ist das harsche Austeritätsprogramm der konservativen Regierung von David
Cameron kläglich gescheitert. Es gibt nämlich nicht so was wie „expansionary austerity“. Die Nachrichtenagentur
Reuters
bezeichnet die seit fünf Jahren anhaltende Stagnation als „Triple-dip“ Rezession.
Der
IWF hatte zuletzt im Juli 2012 (IMF Article IV) vor nachteiligen Auswirkungen „contractionary fiscal policy“ gewarnt.
Es
ist unfassbar, dass der geldpolitische Ausschuss der britischen Notenbank (BoE) vergangene Woche eine weitere
Lockerung der Geldpolitik abgelehnt hat.
Grossbritanniens
Wirtschaftsleistung, Graph: Office
for National Statistics (ONS), Jan 25, 2013
Es
ist daher nicht ganz richtig, die Ergebnisse in Grossbritannien nun als seltsam
zu betrachten wie manche Experten es tun. Es war ganz im Gegenteil, klar zu erwarten, dass eine front-loaded fiskalische Kontraktion in
Verbindung mit einer weniger als voll expansiveren Geldpolitik katastrophal
enden würde, wie Menzie Chinn in seinem Blog betont.
US
versus Grossbritannien, Graph: Prof. Menzie Chinn in econbrowser.
Der
an der University of Wisconsin lehrende
Wirtschaftsprofessor deutet in diesem Zusammenhang auf die unterschiedliche
Entwicklung der Wirtschaft in den USA und in Grossbritannien hin. Die Tatsache
ist, dass es im aktuellen Umfeld der Wirtschaft einer expansiveren Fiskal- und
Geldpolitik bedarf, um die gesamtwirtschaftliche Nachfrage anzukurbeln.
Ansonsten ergibt sich eine Depression.
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