Der
Social Europe Report („Towards a European Growth Strategy“),
February 2013 befasst sich mit der Frage, wie die europäische Wirtschaft wieder
wachsen kann. Im soeben erschienenen eBook gibt es zahlreiche lesenswerte
Beiträge zum Thema „European Growth
Project“.
Paul De Grauwe erklärt in einem lesenswerten
Interview (“Toward A European Growth
Agenda”), dass Europas Probleme mit Strukturreformen nicht bekämpft werden
können. Wichtig sei, die Wirtschaft zu stabilisieren: „Wir beobachten den
Zusammenbruch der gesamtwirtschaftlichen Nachfrage in einer Reihe von Ländern,
was alle betrifft und auch auf Deutschland negativ auswirkt“.
Der
an der London School of Economics
lehrende Wirtschaftsprofessor kann es nicht fassen, warum die deutsche
Bundesregierung noch warte, die Ausgaben zu erhöhen, wo das Geld gratis sei.
Die Rendite der Staatsanleihen mit 10 Jahren Laufzeit beträgt rund 1,5%. „Es ist
unglaublich, dass es eine Regierung gibt, die das Geld kostenlos bekommt, aber
immer noch aus Angst traumatisiert wirkt“, argumentiert De Grauwe.
Auf
kurze Sicht müssen Investitionen angekurbelt werden. Die Europäische
Investitionsbank (EIB) könnte z.B. mit
Projekten dafür sorgen, legt er nahe. Die Strukturreformen hingegen hätten eine
versteckte Tagesordnung, das Sozialsystem zu zerstören.
Bestandteile
der Wirtschaftsleistung (BIP), Graph:
Carmen de Paz Nieves in: “Defining a
strategy for growth in Spain”
Robert Skidelsky hält vom “fiscal compact” der EU gar nichts, wie er in einem weiteren
lesenswerten Interview ( “European Fiscal
Policy and Growth”) zum Ausdruck bringt. Der Staat muss heute dazu
beitragen, dass Investitionen angeregt werden, hebt der emeritierte Professor
für politische Ökonomie an der Warwick
University.
Ja,
es gebe sehr notwendige Strukturreformen, und zwar, um den Finanzsektor zu
regulieren und die Bedeutung des Finanzsektors herunterzuspielen. Der
Finanzsektor wurde nämlich das Pferd, das die Wirtschaft antreibt und überwiege
damit, argumentiert der britische Wirtschaftshistoriker und Mitglied des British House of Lords.
„Capitals" und Interaktionen, Graph:
Carmen de Paz Nieves in: “Defining a
strategy for growth in Spain”
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