Die
Banken haben sich 2012 ein weiteres Jahr über die angebliche Unsicherheit
beklagt. Der vorherrschende Kehrreim lautete: „Die Unsicherheit zerstört unser
Geschäft“.
Damit
sind die Auswirkungen der Massnahmen der amerikanischen Regierung auf die
Banken und die Wirtschaft gemeint. Man komme daher nicht vom Fleck. Das ist
besonders ironisch, weil es schwer ist, sich an eine Zeit zu erinnern, als es
wenig Unsicherheit im Hinblick auf die Geschäftsaussichten im Banking System
gab, schreibt Andrew Kahr in American Banker.
Was
will man über den Verlauf der Ertragskurve (yield
curve) in den nächsten zwei oder
mehr Jahren wissen? Die Fed hat bereits (mehrmals) angekündigt, dass die Zinsen
bis mindestens Mitte 2015 nahe Null bleiben werden. Erwartet jemand ein starkes
Wirtschaftswachstum im Jahr 2013? Wohl kaum. Die Mehrzahl der Experten rechnet
mit einer schwachen Entwicklung der Wirtschaft.
Dasselbe
gilt im Grunde genommen auch für die Regulierung. Angesichts der erfolgreichen
Verschleierung, Verzögerung und Verwirrung um Dodd-Frank durch Bank-Lobbying ist
es nicht zu erwarten, dass in Sachen Regulierung etwas Neues und Wichtiges im
kommenden Jahr geschieht.
Die
Banker wollen, dass Deus Ex Machina
aus Washington Banken unter die Arme greift, legt Kahr dar. Die Wissenschaft hat
neulich unter Beweis gestellt, dass man, wenn man nur sitzt, schneller stirbt.
Das gilt auch für die Banken.
Die
Banken müssen sich vorerst mehr Eigenkapital beschaffen. Wer hat es nach der
Finanzkrise besser gehandhabt? Die Banken, die zweifelhafte Vermögenswerte in
ihren Büchern behalten und sogar versucht haben, sie zu verstecken? Oder die
Banken, die sich von solchen Wertpapieren getrennt und Verluste hingenommen haben?
Letztere bekommen heute Zugang zu angemessenen Mitteln.
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