Montag, 28. Januar 2013

Bank of Israel belässt Zinsen bei 1,75 Prozent unverändert


Die Bank of Israel (BoI) hat heute die Zinsen bei 1,75% unverändert belassen.

Der Konsumentenpreisindex (CPI) ist im Dezember um 0,2% gestiegen. Die Inflationsrate betrug damit für die vergangenen 12 Monaten 1,6%. Die Hauptkomponenten, die zum Anstieg der Inflation führten, sind die Hauspreise (+3,3%) und die Energie-Preise (+ 6,5%). Schliesst man die Preise für Häuser und Energie aus, ergibt sich eine Inflationsrate von 0,6% für 2012.

Die Entwicklung der Teuerungsrate im Verlauf des vergangenen Jahres reflektiert v.a. die Verlangsamung der Binnennachfrage sowie Einmaleffekte der Preise für Kindergarten-Dienstleistungen und für die Mobile-Telefon Kommunikation.

Die Entscheidung, die Zinsen bei 1,75% beizubehalten, steht im Einklang mit der Zinspolitik der BoI, die auf die Stabilisierung der Inflation innert Zielkorridor von 1-3% in den kommenden 12 Monaten ausgerichtet ist und dient der Förderung des Wachstums bei gleichzeitiger Wahrung der Finanzstabilität, erklärt die BoI.


Israel Inflation (CPI) Ausblick, Graph: Tevfik Aksoy, Morgan Stanley

Die Hauptüberlegungen, die hinter dem Zinsbeschluss der israelischen Zentralbank (BoI) stehen, sind wie folgt:

(1) Die aktuellen Preise und die Inflationserwartungen für das Jahr 2013 deuten auf eine Inflation unterhalb der Mitte des Zielbandes der Bank of Israel hin.

(2) Verschiedene Indikatoren für die reale Wirtschaft unterstützen die Einschätzung, dass es in den letzten sechs Monaten zu einer Verlangsamung der Wachstumsrate der Nachfrage gekommen ist, während das BIP sich stabilisierte und die Einfuhren zurückgingen. Die Wirtschaft dürfte 2013 um rund 3% wachsen.

(3) Der Anstieg der Hauspreise setzt sich fort. In den vergangenen 12 Monaten (per November 2012) sind die Hauspreise um 5,7% gestiegen, verglichen mit dem entsprechenden Zeitraum per Oktober 2012 um 3.7%.

(4) Zum ersten Mal seit langer Zeit beurteilen Investmenthäuser, dass die Risiken in der globalen Wirtschaft gesunken sind. Aus diesem Grund ist eine Verschlechterung der Euro-Krise zurückgeblieben. Auch die makroökonomischen Daten aus den USA und China bleiben weiterhin positiv. Die Indikatoren aus Europa deuten aber darauf hin, dass die Konjunktur nicht einen Wendepunkt erreicht hat und die Rezession dort anhält.

(5) Die meisten grossen Zentralbanken haben im vergangenen Monat ihre Geldpolitik nicht geändert und die Zinsen bleiben in den wichtigsten Volkswirtschaften niedrig. Die QE-Politik wird in den USA und Grossbritannien fortgesetzt. Und die BoJ hat eine weitere Lockerung des geldpolitischen Kurses angekündigt.


Israel Fremdwährungsreserven, Graph: Tevfik Aksoy, Morgan Stanley

PS: Die CDS-Prämien (5 Jahre) für die Absicherung der israelischen Staatsanleihen sind im laufenden Monat leicht auf 129 Basispunkte gesunken.

Die nächste Sitzung der BoI findet am 25. Februar 2013 statt. 

Bemerkung: Israel will ausserdem, wie das Finanzministerium heute mitgeteilt hat, zwei Staatsanleihen (mit 10 und 20 Jahren Laufzeit) in USD im Ausland ausgeben. Geplant ist, damit zwischen 1 bis 2 Mrd. US-Dollar zu beschaffen.

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