Bei
den ersten Versteigerungen von Geldmarktpapieren in der Schweiz haben sich auch
im neuen Jahr negative Renditen
ergeben. Bei sehr hoher Nachfrage nimmt die Schweiz nach Belieben Geld auf.
Die
erste Auktion fand am 15. Januar statt und es gingen Gebote in Höhe von 4‘485
Mio. CHF ein. Zugeteilt wurden 997 Mio. CHF zu einer negativen Rendite von -0,099%. Die zweite Auktion hat heute
stattgefunden. Die Gebote beliefen sich auf 5‘281 Mio. CHF. Die öffentliche
Hand zu einer negativen Rendite von
-0,103% 978 Mio. CHF zugeteilt.
Die
Anleihe mit einem Jahr Laufzeit, die am 8. Januar versteigert wurde, wurde zu
einer negativen Rendite von -0,150%
zugeteilt. Der Staat hat sich damit bei Geboten in Höhe von 4‘458 Mio. CHF rund
1‘118 Mio. CHF beschaffen können.
Es
handelt sich bei der heutigen Versteigerung um die 75. Auktion in Folge mit
einer negativen Rendite. Von insgesamt 75 Auktionen seit dem August
2011 entfallen 63 auf Papiere mit 3 Monaten Laufzeit und 12 auf Papiere mit 6
bzw. 12 Monaten Laufzeit.
Die
Schweiz hat aufgrund der Zinsstrukturkurve weitweit das niedrigste Zinsniveau.
Die Investoren haben noch bis Dezember negative Rendite für Staatspapiere mit 5
Jahren Laufzeit in Kauf genommen. Aktuell beträgt die Rendite des
entsprechenden Papiers 0,244%.
Schweiz
Geldmarktpapiere Zinsstrukturkurve, Graph:
SIX Swiss Exchange
Für
die negativen Renditen nicht nur am Geldmarkt, sondern auch am Kapitalmarkt ist
die Risikoaversion im Angesicht der anhaltenden Euro-Krise verantwortlich. Die
Flucht in sichere Anlagen und der Bedarf nach Diversifikation im Portfolio
veranlassen Investoren, negative Renditen zu akzeptieren. Darüber hinaus darf die
Verknappung an sicheren Staatsanleihen im Allgemeinen in Europa nicht unerwähnt
bleiben.
Swiss, Money
Market Rates, Graph: SNB, Quarterly Bulletin, Dec 2012
Vor
diesem Hintergrund ist es ein Armutszeugnis, von einem „Währungskrieg“ zu sprechen. Das grösste
Problem ist die harsche Austeritätspolitik der EU, die die inhärente Instabilität
des Finanzsystems verstärkt und menschliches Leid in Millionenhöhe auslöst.
Die
Schweiz
will den Franken nicht unterbewertet halten, sondern versucht, zu verhindern,
dass der Franken sich übermässig aufwertet. Die Interventionen am Devisenmarkt
würden sonst unter normalen Bedingugen
zu einem Anstieg der Inflation führen.
Die
durchschnittliche Jahresteuerung
betrug in der Schweiz 2012 minus 0,7%. Die SNB
erwartet für 2013 weiterhin eine negative Inflation von minus 0,1%.
Swiss Real
Interest Rates, Graph: Graph: SNB, Quarterly Bulletin, Dec 2012
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen