Was
2012 geschehen ist, deutet, wie Paul
Krugman in seinem Blog kurz zusammenfasst, auf eine wichtige Unterscheidung hin. Auf der
einen Seite grundlegende Vorhersagen eines Modells und auf der anderen Seite Vorhersagen,
die ein Ökonomen macht, ohne sich auf ein Modell zu stützen.
Die
Prognosen, dass eine Ausweitung der Notenbankgeldmenge (monetary base) zu einem starken Anstieg des Preisniveaus führen werde
und hohe Staatsausgaben einen starken Anstieg der Zinsen auslösen, sind mehr
oder weniger unvermeidlich, wenn man von einem Wirtschaftsmodell ausgeht, demzufolge
Rezessionen Probleme auf der Angebotsseite sind, d.h. nicht von einer
mangelhaften Nachfrage stammen.
Die
Vorhersagen hingegen, die nahelegen, dass nichts davon passieren werde, wenn
die Wirtschaft in einer Liquiditätsfalle steckt, stützen sich im Wesentlichen
auf keynesianische Modelle ab.
Kurzum:
Es kommt auf einige Vorhersagen mehr an als auf andere. Die Frage ist aber
darüber hinaus, wie man reagiert, wenn die eigene Vorhersage völlig schief
geht?
Die
Tatsache ist, dass die Keynesianer
dazu gelernt haben, dass eine schnelle Erholung der Wirtschaft heute nicht
erfolgen würde, obwohl ihr Modell es nicht vorhergesagt hat. Die Austerians haben hingegen mit ihrer
Vorhersage, dass die Wirtschaft sich rasch erholen würde, kläglich versagt,
obwohl die Erholung der Wirtschaft nach Finanzkrisen einem sehr
unterschiedlichen Pfad folgt, weil v.a. der Schulden-Überhang besondere
Probleme schafft.
Das
keynesianische Denken hat sich in wichtigen Punkten weiter entwickelt. Die
Ökonomen haben aus ihren Fehlern gelernt. Ausnahme: Krugman, der von Anfang an
eine langsame Erholung der Wirtschaft nach der schweren Finanzkrise
vorhergesagt hat.
Das
grundlegende Konzept bleibt aber bestehen: Rezessionen haben ihre Gründe auf
der Nachfrage-Seite und die Bedeutung der Null-Grenze (zero lower bound) ist unbestritten. Es gibt dennoch viele weitere
Verfeinerungen, zu realisieren, wie z.B. was eine Bank ist, und wie Bankschuldverschreibungen funktionieren.
Wie
sieht es aber auf der Seite der Austerians aus? Nichts. Nur Ausreden. Die Erwartung
einer stark steigenden Inflation, während die scheinbare Nachfrage sich nach
sicherem Geld verdreifacht.
Die
Bereitschaft, dazu zu lernen, ist wichtig. Leider scheint diese Bereitschaft
nicht vorhanden, wie das Festhalten der sog. Experten an dem harschen Austeritätskurs auf dieser Seite des Atlantiks zeigt.
1 Kommentar:
Die Inflation und Deflation,im jetzigen Umfeld,haben weder die Austerians noch die Keynesianer wirklich begriffen.
Ein Blick auf Gunnar Heinsohn würde BEIDEN wohl etwas auf die "Sprünge" helfen..
http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/deflation_und_inflation_auch_2013_eintraechtig_beieinander/
weico
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